Kranenburg. Ute Sickelmann betont, dass ein Windpark in Reichswald bewusst ausgeschlossen wurde, um den Wald und das Trinkwasser zu schonen.

Ute Sickelmann, Mitglied des Regionalrates in Düsseldorf, reagiert mit Unverständnis auf die Haushaltsrede des Kranenburger Bürgermeisters Günter Steins. Wie die NRZ berichtete wünscht sich Steins vor dem Hintergrund der Klimadebatte eine neue Diskussion über einen Windpark im Reichswald. Dieser wurde 2017 nach einem langem Diskussionsprozess ad acta gelegt. Steins bemängelte in seiner Rede, dass sowohl der Kreis als auch der Regionalrat keine ernsthafte Abwägung getroffen hätten.

Reichswald nicht mit Windrädern belasten

Gegenüber der NRZ sagte Sickelmann nun, dass die Kritik am Regionalrat nicht in Ordnung sei. Man habe das Projekt „nicht erfolgreich verhindert“, sondern man habe eine Abwägung treffen müssen zwischen Erneuerbaren Energien und den Schutzgütern Wald und Trinkwasserversorgung.

Der Reichswald sei der einzige Wald in einer ansonsten sehr waldarmen Region. Außerdem gebe es am Kartenspielerweg wichtige Trinkwasserschutzzonen. Sickelmann wies darauf hin, dass nach wie vor riesigen Potenziale für die Photovoltaik noch nicht genutzt werden. Viele Gewerbehallen seien immer noch nicht mit PV-Anlagen bestückt. Damit könne man auch in Kranenburg sofort beginnen.

188 von 396 Windräder stehen im Kreis Kleve

Sickelmann erinnerte daran, dass es im Regierungsbezirk Düsseldorf 396 Windkraftanlagen gibt, davon befänden sich 188 im Kreis Kleve. Auch diese Belastung habe man bei der damaligen Ablehnung eines Windparks im Reichswald berücksichtigt.

Das Regionalratsmitglied stellte einen Fragenkatalog an die Energieagentur in NRW. Unter anderem möchte Sickelmann wissen, welche technischen Regeln es beim Bau von Windrädern in der Wasserschutzzone gibt. Auch möchte sie wissen, ob es Auflagen bei der Fundamentgründung in Trinkwasserschutzgebieten gibt, wie Altanlagen entsorgt werden und welches Regelwerk bei der Beendigung der Laufzeit der Anlagen zum Entfernen der Fundamente angewendet werde, speziell in Trinkwasserschutzgebieten.