Kalkar. Die Kalkarer Kunstgalerie am Markt zeigt ab Samstag Siebdrucke von Absolventinnen der Hochschule Rhein-Waal.

Für die tollen Rahmen fehlt noch das Geld, daher müssen die Siebdrucke für sich selbst sprechen. Das ist auch ganz gut so. Fünf Absolventinnen der Hochschule Rhein-Waal haben eine Idee in die Tat umgesetzt: eine Ausstellung mit eigenen Siebdrucken, ergänzt von Werken namhafter Künstler, die diese zum Teil eigens für dieses Projekt geschaffen haben. Das muss man erst mal schaffen.

Ein komplettes Siebdruckstudio übernommen

Zu sehen sind die Siebdrucke ab Samstag, 26. Oktober, bis zum 12. Januar in der Kunstgalerie Kalkar direkt am Markt. Wobei der Ort der Ausstellung nicht ganz zufällig gewählt ist. Eine der Absolventinnen ist Alexandra B. C. Bottenbruch, Tochter des Künstlers und Galeristen Hans-Hermann Bottenbruch. Im Begleitheft zur Ausstellung, das die fünf jungen Damen ebenfalls selbst gestaltet haben, firmiert er kurz unter seinem Szenenamen „Botti“. „Wir konnten ein komplettes Siebdruckstudio übernehmen und uns unter anfänglicher Glückseligkeit einarbeiten. Dann begann die Arbeit…“, heißt es im Begleitheft.

Blick zurück auf die lange Geschichte des Siebdrucks

Darin blicken die Ausstellungsmacherinnen zurück auf die lange Geschichte des Siebdrucks, die schon vor unserer Zeitrechnung in China begann. Natürlich denkt man sofort an Andy Warhol und Roy Lichtenstein, die nicht zuletzt mit dem Siebdruck zu Stars der Kunstszene wurden. Ein bisschen von diesem Geist ist auch in Kalkar zu spüren. Etwa wenn Marija Piliponyté Portraits mit englischen Sprüchen mischt. Oder wenn Hans-Hermann Bottenbruch Künstler portraitiert: Dali, Breker und Fuchs. „Das goldene Dreieck“ hat er sein Triptychon genannt. „Man kann die Bilder drehen und wenden, wie man will, einer von denen ist immer oben“, schmunzelt er.

Auch Werke anderer Künstler werden gezeigt

Ganz schöne Ideen haben die fünf Absolventinnen verwirklicht. Von Marija Piliponyté stammt etwa eine Serie, in der ein kahlköpfiger Junge mit gestreiftem T-Shirt alle Sternzeichen verkörpert. Wirklich witzig ist Paula Wessels Anordnung von Flüssigkeiten. Auf einem Siebdruck sieht man eine Kanne, aus der Kaffee oder Tee herausgeschüttet wird. Der Strahl setzt sich darunter in einem anderen, schräg angeordneten Siebdruck fort, wo er eine Tasse trifft. „STAY WILD“ hat Lisa Schröck in großen, bunten Buchstaben gedruckt, die Ausführung ist Programm. Von Christina Schmidt stammt ein Militärhelm, aus dem bunte Blumen wachsen. Und Alexandra B.C. Bottenbruch hat Hausfassaden in farbiger, groß gerasteter Form gedruckt. Alles analog.

Daneben sind Werke von Daniel Zerbst, Friedrich Dickgiesser, Reinhold Braun, Leander Kresse, Arnim Tölke, Benjamin Novalis Hofmann und Giuseppe Donnaloia zu sehen. Die Ausstellung wird Samstag um 17 Uhr eröffnet.