Kleve. Die Verpackungsindustrie setzt auf Kunststofffolien. Der Klever Maschinenhersteller MSK erklärt, warum das aus Umweltsicht vernünftig ist.
Sich in diesen Monaten für den Verpackungsstoff Plastik einzusetzen, ist nicht ganz einfach. Die voll entbrannte Klima- und Umweltdiskussion hat dazu geführt, dass immer mehr Verbraucher sehr kritisch gucken, was sie konsumieren und wie etwas in den Handel kommt. Dieser Trend macht auch vor der Wirtschaft nicht halt. Der Klever Verpackungsmaschinenhersteller MSK merkt seit diesem Jahr deutlich, dass in der Industrie immer penibeler auf Verpackungen geachtet wird und ein erhöhter Beratungsbedarf besteht. Oftmals müssen die Fachleute von MSK ihren Kunden jedoch sagen: Die Plastikverpackung ist die umweltfreundlichere Alternative.
Weniger CO2 für die Folienproduktion
Wie bitte? MSK-Geschäftsführerin Linda Hannen weiß, dass sie mit ihren Argumenten erst einmal kritische Blicke erntet. Aber ein paar einfache Beispiele reichen aus, um die ersten Zweifel an der Plastikverteufelung zu säen.
Verkaufsleiter Uwe Jonkhans rechnet vor, dass für die Verpackung einer Waschmaschine 3,5 bis vier Kilo Karton notwendig sind, hinzu kommen Styropor und PET-Umreifungsband. Im Gegensatz dazu komme man bei einer Folienverpackung mit 310 Gramm aus. Und für die Herstellung dieser Folie benötige man deutlich weniger CO2 als für den Pappkarton: 671 Gramm CO2 für die Folie und 3,5 Kilogramm für den Karton. „Die Verpackungsfolien sind auch zu 100 Prozent recyclbar“, sagt Jonkmanns.
30 Prozent mehr Aufträge
Im Markt der Verpackungen tut sich zurzeit einiges. Der Klever Maschinenhersteller MSK verzeichnet einen deutlichen Auftragsanstieg. Man liege gut 30 Prozent über einem normalen Jahr. Die Glasindustrie habe durch die Umweltdebatte einen richtigen Schub erhalten: Viele Plastikflaschen werden durch Glas ersetzt. MSK ist marktführend bei der Palettenverpackung in der Glasindustrie und das einzige Unternehmen, welches automatisch auspacken kann und diese Folie auch direkt dem Recycling zuführt.
MSK weltweit
Bei der MSK Covertech Group arbeiten weltweit 500 Mitarbeiter. Sie erzielen einen Jahresumsatz von fast 100 Millionen Euro. MSK besitzt Standorte in Deutschland, Ungarn, Frankreich, China und den USA.
Neben der Glasindustrie produziert MSK auch Maschinen für Unternehmen in der Chemie- und Bauindustrie sowie für die Logistikbranche.
Bei MSK mache man sich schon sei vielen Jahrzehnten Gedanken über den Umweltschutz und eine gesunde Lebensweise. Das fängt beim frei verfügbaren Obst für die Mitarbeiter an und hört bei der Erforschung von material- und energiesparenden Maschinen auf. „Wir sind bereits seit vielen Jahren weitsichtig und nachhaltig“, sagt Geschäftsführerin Linda Hannen. Und dies sei auch ihrer Mutter Christina Hannen und ihrem Vater und Unternehmensgründer Reiner Hannen zu verdanken, die mit ihr das Familienunternehmen führen.
Zurzeit stürzt sich der Markt auf neue Folien mit noch höheren Recycling-Anteilen von bis zu 50 Prozent sowie Biokunststoffe, die den hohen Qualitätsansprüchen genügen müssen. Der Maschinenhersteller aus Kleve ist bei solchen Entwicklungen stets im Boot. Denn hier verfügt man über viel Erfahrung im praktischen Produktionsprozess: Folien müssen reißfest sein, große Temperaturunterschiede aushalten können und leicht zu entwickeln sein. „Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden am wenigsten Folie verarbeiten und wenig Energie benötigen“, sagt Linda Hannen.