Kranenburg. Der Rat der Gemeinde Kranenburg hat den Bebauungsplan „Hasenpütt“ auf den Weg gebracht. 49 Wohnbaugrundstücke sollen hier entstehen

Die Anwohner sind mit den Planungen noch nicht einverstanden. Das Neubaugebiet „Hasenpütt“ in Kranenburg wirft noch einige kritische Fragen auf, vor allem die Verkehrssituation wird von den Anwohner hinterfragt. Mit einer Verbindung der Straßen Hasenpütt und Buschstraße erwarten viele deutlich mehr Verkehr. Es wurde darum gebeten, mittels eines Straßenpollers eine Sackgassensituation zu schaffen. „Bereits jetzt wird in unserer Spielstraße selten Schrittgeschwindigkeit gefahren“, so ein Anwohner. Auch die möglichen Pultdächer wurden von den Kranenburgern kritische gesehen.

SPD stimmte gegen Bebauung

Bürgermeister Günter Steins erläuterte, dass man den Bauherren mehr individuelle Freiheit lassen wolle. Heute gebe es nun einmal andere Vorstellungen von der Art des Bauens. Daher möchte man auch Pultdächer zulassen. Bezüglich der Straßenpoller möchte er vorsichtig agieren und erst die Verkehrssituation abwarten. Steins verweist auf das Baugebiet Binnenfeld, wo man Poller aufgestellt habe: „Mittlerweile kommen die ersten Stimmen, ob man die Sperren nicht wieder entfernen könne. Die Gefahr für Durchgangsverkehr besteht einfach nicht“, so Steins.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Maas wurde von der Verwaltung für befangen erklärt, er durfte daher bei diesem Tagesordnungspunkt nicht mitdiskutieren. Dennoch gab zu Beginn der Ratssitzung eine persönliche Erklärung ab. Er sieht das Neubaugebiet sehr kritisch und kritisierte die „Jamaika-Koalition der Flächenverschwender“: „Ich hoffe, dass dieser Beschluss den Entscheidern auf die Füße fällt“, so Maas.

Der Rat stimmte gegen ein Pilotprojekt in der Düffel

Der Rat der Gemeinde Kranenburg erteilte keine Zustimmung für das Pilotprojekt „Vernässung der Düffel“. Die Gemeinde sollte sich in Niel mit zwei Grundstücken an dem Life-Projekt „Grünlandentwicklung zum Schutz gefährdeter Wiesenvögel“ beteiligen. In der Kernzone Kleyen sollen die Wasserstände angehoben werden. Der Rat lehnte dies ab, weil man kein Tauschangebot erhalten habe.

Die zur Diskussion stehende Fläche in Niel möchte man als Kiebitzausgleichfläche nutzen, um die Erweiterung des Einkaufszentrums am Großen Haag vorantreiben zu können.

Die SPD stimmte gegen die Planungen. Nach Ansicht der Sozialdemokraten sei die Wasserhaltung in diesem Gebiet für eine Bebauung nicht geeignet: „Zurzeit ist es nicht verantwortlich, dort ein Bebauungsgebiet aus dem Boden zu stampfen“, sagte das SPD-Ratsmitglied Jürgen Franken. CDU und Grüne sehen es anders: „In den Niederlanden wird noch bei ganz anderen Bodenverhältnissen gebaut. Ohne Probleme“, so der Grünen-Fraktionsvorsitzende Andreas Mayer.

Hans-Ulrich Heiden (CDU) sagte, dass die Planungen gut seien. Einen Straßenpoller möchte er nicht platzieren. Vielmehr solle man die Verkehrssituation beobachten und später möglicherweise eingreifen: „Es ist nichts einfacher, als einen Poller aufzustellen“, so Heiden.

Das geplante Baugebiet in Kranenburg.
Das geplante Baugebiet in Kranenburg. © funkegrafik nrw | Miriam Fischer

49 Wohneinheiten geplant

Der Rat der Gemeinde Kranenburg hat sich auf den zweiten Entwurf geeinigt. Demnach sind jetzt 27 Einzelhäuser geplant, 16 Doppelhaushälften und sechs Reihenhäuser. Sollte eine entsprechende Nachfrage nicht bestehen, dann könnten die Doppel- und Reihenhäuser auch für Einfamilienhäuser genutzt werden. Verkehrlich soll das Baugebiet über die Straßen Hasenpütt, Kästnerstraße und Buschstraße angebunden werden.

Die Pläne werden jetzt ausgelegt und es können Eingaben zum Bebauungsplan gemacht werden.