Kleve/Düsseldorf. Eine Kriminalkommissarin war von der Identität des toten Syrers Amad A. überzeugt. Im Untersuchungsausschuss berichtet sie über ihr Vorgehen.
Im Fall des Todes des unschuldig in Kleve inhaftierten Syrers Amad A. hat eine Kriminalkommissarin zu keinem Zeitpunkt Zweifel an der Identität des Mannes gehabt. Das erklärte sie am Dienstag im Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags. Sie habe bei einer Abfrage zu Amad A. im Computersystem Inpol im August 2018 zwar zwei Personendatensätze erhalten, diese aber nach eigenen Angaben nicht geöffnet.
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Der hellhäutige 26-jährige Amad A. hatte wochenlang in Kleve in einem Gefängnis gesessen, nachdem er im Juli 2018 mit einem dunkelhäutigen Mann aus Mali verwechselt worden ist. Er wurde wegen angeblicher Belästigung von vier Mädchen an einem Badesee in Geldern inhaftiert. Laut eines externen Sachverständigen legte Amad A. einen Brand in seiner Zelle, bei dem er sich schwere Verbrennungen zuzog und im September 2018 in einer Klinik starb.
Unschuldig inhaftierter Syrer: Identität erstmals im Juli 2018 geprüft
Die Identität des Syrers hatte die Krefelder Kriminalpolizistin erstmals im Juli 2018 im NRW-System "VIVA" geprüft, nachdem er wegen Schwarzfahren aufgefallen war. Zwar habe er keinen Ausweis vorzeigen können, dafür eine Sparkassenkarte sowie Schreiben der Stadt Geldern. Die Kriminalpolizistin sei auf zwei verschiedene Geburtsdaten und Namensschreibweisen gestoßen. In der Zeit nach dem Flüchtlingsstrom sei dies jedoch öfter vorgekommen.
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Später sei die Polizistin auf Fahndungstreffer und 14 Alias-Namen gestoßen, als sie für einen Bericht an die Staatsanwaltschaft und das Ausländeramt erneut die Personalien abgefragt habe. Sie habe sich die Treffer damit erklärt, dass im Datensystem "VIVA" Daten im Hintergrund zusammengeführt worden sein könnten. "Ich kenne mich mit VIVA nicht so gut aus", erklärte sie im Untersuchungsausschuss. (dpa)