Goch. Goch wird als erste Kommune am Niederrhein ein Sharing System für E-Fahrzeuge einführen. „Goch ’n’ Roll“ soll ein Beitrag zum Klimaschutz sein.
Die Gocher Stadtwerke werden als erste Kommune am Niederrhein ein Sharing System für E-Fahrzeuge aufbauen. Noch in diesem Jahr sollen die ersten E-Autos und E-Roller auf den Gocher Straßen fahren, die über eine App gemietet werden können. „Wir wollen mit diesem System einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagte Bürgermeister Ulrich Knickrehm bei der Vorstellung des Projektes „Goch ’n’ Roll“.
Roller stehen zur freien Verfügung
Stadtwerke-Chef Carlo Marks stellte das Modell vor. Demnach werden 15 E-Roller künftig in der Stadt angeboten, die man über das Smartphone mieten kann. Dafür müsse man sich einmalig registrieren und kann dann über die App das gewünschte Gefährt buchen: „Wir erachten dies als einen wesentlichen Beitrag zur Einführung der E-Mobilität“, sagt Marks.
Die Roller sind frei verfügbar, dürfen aber nur innerhalb der Ringstraßen wieder abgestellt werden. Erst wenn die Roller sich innerhalb von Goch befinden, kann auch die Mietzeit beendet werden. Pro Minute zahlt man 24 Cent, pro Tag maximal 34,99 Euro. Die Akkus der Roller werden regelmäßig von den Stadtwerken gewechselt, so dass eine Reichweite bis maximal 130 Kilometern gegeben ist. Auch zwei Helme und Hygienehäubchen für den Kopf sind im Roller vorhanden.
Mit 40 km/h durch die Stadt
Die Roller fahren maximal 40 km/h und können auch mit einem Autoführerschein bedient werden. (Klasse 3, Klasse B, Klasse AM1)
Im Gegensatz zu den Rollern sind für zwei neue E-Autos feste Stellplätze vorgesehen. Sie sollen für Hommersum/Hassum und Kessel als „Dorfauto“ zur Verfügung stehen. In den Dörfern werden Ladestationen mit Solardächern errichtet, in denen die Autos geparkt werden sollen. Auch hier hilft die Smartphone-App beim Buchen. Wer das Auto für soziale Dienste nutzen möchte – etwa für Einkäufe für die kranke Nachbarin, Senioren- oder Vereinsfahrten – für den ist die Nutzung kostenlos: „Wir möchten damit den sozialen Zusammenhalt in den Dörfern fördern und stärken“, sagt Bürgermeister Ulrich Knickrehm.
Ein Auto für das Dorf
Die Einführung der beiden E-Autos sei der erste Schritt für den Einstieg in die E-Mobilität. Wenn das Angebot angenommen werde, könne man sich einen weiteren Ausbau gut vorstellen, sagt Knickrehm. Carlo Marks hofft darauf, dass das Dorfauto dazu führt, dass ältere Menschen vielleicht auf ein eigenes Auto verzichten oder dass auch das Zweit- oder Drittauto in der Familie überflüssig wird. In einem nächsten Schritt könne man sich gut vorstellen, auch E-Fahrräder in das Sharing System einzubinden, allerdings mit festen Stellplätzen.
Elektromobilität werde es auch langfristig geben
Carlo Marks und Ulrich Knickrehm sind überzeugt davon, einen richtigen Schritt zu tun. „Die Elektromobilität wird bleiben. Gerade für den innerstädtischen Verkehr werden wir auch in Zukunft akkubetriebene Fahrzeuge haben“, sagt der Bürgermeister.
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Zwar ist Carlo Marks wegen der kritischen Akku-Laufzeiten kein glühender Anhänger der E-Mobilität, aber: „Wir müssen das tun, was wir jetzt tun können. Es gibt jetzt ein Bewusstsein für grüne Themen und da sollten wir auch handeln.“ Vor fünf Jahren hätte es überhaupt keine Nachfrage nach grünem Strom gegeben. Heute sehe das deutlich anders aus.