Nimwegen. Das Experiment soll dazu beitragen, die Drogenkriminalität in den Niederlanden zu bekämpfen. Nimwegen und Arnheim gehören zu den Test-Städten.

Die Städte Nimwegen und Arnheim gehören zu zehn niederländischen Test-Kommunen, in denen ab 2020 der Verkauf von Cannabis nur aus einem legalisierten Anbau erfolgen darf. Bislang müssen sich die Coffeeshop-Betreiber die Drogen illegal besorgen. Der Verkauf und der Gebrauch werden vom niederländischen Staat geduldet, der Anbau und der Handel sind allerdings verboten. Der vierjährige Test soll dazu beitragen, die Drogenkriminalität in den Niederlanden zu bekämpfen. Das heutige Coffeeshopsystem eröffnet Kriminellen die Möglichkeit, ihre illegalen Drogen legal zu verkaufen.

Es werden zehn Genehmigungen zum Cannabisanbau vergeben

In Nimwegen gibt es noch 13 Coffeeshops, in Arnheim 11 und landesweit sind es 567. In diesen Shops kann man Cannabis kaufen und rauchen. In den teilnehmenden Test-Kommunen werden die Coffeeshop-Betreiber dazu zwangsverpflichtet an dem Projekt teilzunehmen.

Der Drogenanbau wird staatlich überwacht. Professionelle Cannabis-Anbauer können sich um eine Genehmigung beim Justizministerium bewerben. Es werden maximal zehn Genehmigungen ausgestellt, erläutert das Ministerium in einer Presseerklärung.

Deutsche können in Nimwegen weiterhin Cannabis kaufen

Die Gartenbauunternehmen sollen gemeinsam mit den Coffeeshop-Betreibern die Hanf- und Haschsorten bestimmen und auch die Qualität des Produktes testen lassen. Der niederländische Staat werde keine Vorgaben zu den psychoaktiven Wirkstoffen THC und CBD machen. Auch den Preis sollen Anbauer und Coffeeshop-Betreiber selbst bestimmen. In Nimwegen können nach wie vor auch deutsche Kunden Haschisch kaufen. In Breda, Maastricht und Heerlen wird dies fortan nicht mehr möglich sein. Hier dürfen die Drogen nur an Niederländer verkauft werden.

Es gibt eine einjährige Vorbereitungsphase

Das Projekt steht unter der Aufsicht der Beratungskommission „Experiment geschlossene Cannabiskette“, die von Prof. André Kottnerus geleitet wird. Es soll eine einjährige Vorbereitungsphase geben, in der die Kommission weitere Absprachen mit den teilnehmen Städten ausarbeiten wird. So möchte man die Präventions- und Aufklärungsarbeit für Jugendliche und gefährdete Gruppen weiter verbessern. Auch müssen Vorgaben über den Umfang des Hanf- und Cannabis-Anbaus gemacht werden.