Kreis Kleve. Der 64-Jährige teilte der CDU-Kreistagsfraktion mit, dass er nicht mehr kandidieren möchte. Er wünscht sich einen CDU-Mann als Nachfolger.
Landrat Wolfgang Spreen wird bei der anstehenden Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht mehr kandidieren. Dies erklärte der 64-Jährige am Montagnachmittag gegenüber der CDU-Kreistagsfraktion und den gut 1200 Mitarbeitern der Kreisverwaltung sowie der Polizei. Spreen: „Nach meiner Tätigkeit als Kreisdirektor übe ich das Amt als Landrat des Kreises Kleve nunmehr in der dritten Wahlperiode aus. Zum Zeitpunkt der Landratswahl 2020 werde ich 65 Jahre alt und im 23. Jahr kommunaler Wahlbeamter sein. Ich meine, das ist ein guter Zeitpunkt, um mich am Ende der Wahlperiode aus diesem Amt zu verabschieden. Daher habe ich mich entschlossen, nicht erneut zur nächsten Kommunalwahl anzutreten.“
Spreen war 23 Jahre lang Wahlbeamter
Im Gespräch mit der NRZ und der Rheinischen Post führte der Landrat aus, dass er bereits Anfang 2018 für sich die definitive Entscheidung getroffen habe, nicht mehr zu kandidieren. 23 Jahre als Wahlbeamter seien genug. Das Amt des Landrates sei eine wunderbare Position, die er gerne ausgefüllt habe.
Nach Bekanntwerden der Kandidatur des Bedburg-Hauer Bürgermeisters Peter Driessen wurde bereits viel spekuliert über die Zukunft Spreens. Mit seiner Entscheidung hätten nun alle Beteiligten Klarheit, sagte er. Fragen zu seiner Amtszeit oder zu aktuellen Diskussionen wollte der Landrat noch nicht beantworten: „Ich bin noch über ein Jahr im Amt, da ist es für Rückblicke noch zu früh. Ich möchte meine Aufgaben noch bis zum Ende vernünftig erledigen.“
CDU-Chef Bergmann: „Es waren 16 gute Jahre für den Kreis Kleve.“
Spreen teilte mit, dass er im Kreis Kleve bleiben wird: „Der Kreis ist meine Heimat geworden“, sagte er. Spekulationen über einen Wegzug nach Berlin oder Bonn seien „frei erfunden“, stellte Spreen klar.
Der CDU-Kreisparteivorsitzende Günther Bergmann zollt dem Landrat großen Respekt für seine Leistung und seine Entscheidung: „Er hat dann 16 Jahre lang diese Verwaltung geleitet und es waren für den Kreis Kleve 16 gute Jahre“, so Bergmann. Spreen habe für solide Finanzen gesorgt und das Thema Bildung nach vorne getrieben.
Ende März 2020 wird auch Wilfried Suerick, der viele Jahre als „allgemeiner Vertreter des Landrates, maßgeblich für die Kreisverwaltung tätig war und zuletzt die herausragenden Bauprojekte Hochschule, Berufskolleg Geldern und jetzt das Berufskolleg in Kleve gesteuert hat, ebenfalls in den Ruhestand treten. Der 77-Jährige wurde auf eigenen Wunsch über die Pensionsgrenze hinaus beschäftigt.
Dominik Feyen ist Schulrat in der Kreisverwaltung
Für seine Nachfolge wünscht sich der CDU-Mann Spreen einen Kandidaten aus dem eigenen Hause. Spreen empfiehlt Dominik Feyen (46) und lobt ihn in den höchsten Tönen: „Dominik Feyen ist 46 Jahre alt, lebt mit seiner Familie in Kleve und ist als Schulrat in der Kreisverwaltung tätig. Er ist eine sympathische und gewinnende Persönlichkeit mit gesellschaftspolitischem Engagement. Er ist verbindlich, ausgleichend und kommunikativ. Er kennt sich im Kreis Kleve und in der Kreisverwaltung aus – und natürlich in der Bildungslandschaft unseres Kreises. Er steht für Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung und ist ein Teamspieler und Netzwerker.“
Diesen Vorschlag unterbreitete Spreen am Montagnachmittag der CDU-Fraktion in einer gemeinsamen Sitzung.
Dominik Feyen sagte im Gespräch mit der NRZ, dass ihn das Amt des Landrates „sehr reizen würde“. Wolfgang Spreen sei auf ihn zugekommen und habe ihn gefragt. Daraufhin sei bei ihm die Überlegung gereift: „Er hat mich zu diesem Entschluss aber nicht überreden müssen“, sagte Feyen.
Ein Experte für die Förderschulen
Seit 2016 ist er Schulrat in der Klever Kreisverwaltung und verantwortet den Bereich der Förderschulen. Feyen war Lehrer an der Ringschule in Kleve und er hat die Pestalozzi-Schule in Goch geleitet. Später hat er beim Berufskolleg in Kleve gearbeitet. Neben den Förderschulen kümmert er sich maßgeblich um die Digitale Bildung an den Schulen im Kreis Kleve. Vor allem die Umsetzung des aktuellen Digitalpaketes ist mit gehörigen Fördergeldern verbunden und eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Feyen ist seit 1989 Mitglied der CDU. Zuerst war er in der Jungen Union aktiv, dann im Ortsverband Materborn-Reichswalde. Hier ist er nach wie vor im geschäftsführenden Vorstand tätig und zudem Beisitzer im CDU-Stadtverband Kleve. Er wurde in Emmerich geboren, ist in Vrasselt aufgewachsen und lebt heute in Kleve. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Grundsätzlich wird der Vorstand des CDU-Kreisverbandes am 5. September das Verfahren für eine Kandidatenkür festlegen. Auch sollen dann Fristen für eine Bewerbung genannt werden. „Wir werden das ganz transparent gestalten“, so Günther Bergmann.