Kleve. Elternsprecher der beiden Gymnasien, der beiden Gesamtschulen, der Realschule sowie der sieben Grundschulen im Stadtgebiet sind beraten mit.
Das kleine Jubiläum wird eher im Verborgenen gefeiert: Seit 20 Jahren gibt es die Klever Stadtschulpflegschaft. Ende der 1990er Jahre erkannten die Schulpflegschaften in Kleve, dass sie eine gemeinsame Stimme brauchten. Eine Stimme in der Diskussion oder Auseinandersetzung mit der Stadtverwaltung, aber auch in der internen Abstimmung zwischen den Schulen.
Einheitliche Feiertage
„Eines der Hauptthemen war zunächst, die flexiblen Feiertage in Kleve einheitlich zu beschließen, weil viele Eltern ihre Kinder zu verschiedenen Schulen schickten“, blickt Jörg Cosar zurück, damals Vorsitzender der Schulpflegschaft des Konrad-Adenauer-Gymnasiums und bald auch Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft, die er zu einem Gremium mit gewichtiger Stimme formte.
Erster Erfolg: Tatsächlich gelang es, das Gros der beweglichen Ferientage auf gemeinsame Daten zu legen.„In der ersten Phase trafen wir bei der Verwaltung auf Widerstand, weil die den Stadtelternrat für überflüssig hielt“, sagt Cosar. „Erst mit Theo Brauer als Bürgermeister ist das anders geworden. Er erkannte, dass es bei allen Schulen erheblichen Nachholbedarf gab“, so der Ehrenvorsitzende.
Sehr gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung
Annette Wier als neue Schulverwaltungsamtsleiterin nahm dann in der Folge an den Sitzungen teil, in denen die Eltern offen die Probleme diskutierten. „Mit Frau Wier entwickelte sich eine sehr gute Zusammenarbeit“, sagt Cosar.
Nach dessen Ausscheiden leitete Martina Schaale zehn Jahre die Stadtschulpflegschaft und organisierte zum 15-Jährigen eine kleine Feier im Kolpinghaus. (Heute sind beide Ehrenvorsitzende). Seit 2018 ist Dunja Übach (Joseph-Beuys-Gesamtschule) die Vorsitzende. Zum Vorstand gehören außerdem Marco Hendricks (Grundschule Reichswalde), Roland Lagarden (Freiherr-Vom-Stein-Gymnasium) und Oliver van Well (Karl-Kisters-Realschule).
„Wir sind keine politische Partei, wir haben ausschließlich die Eltern im Blick“
„Wir sind keine politische Partei, wir haben ausschließlich die Eltern im Blick“, sagt Dunja Übach. Zweimal im Jahre trifft sich das Gremium, in dem alle Klever Schulformen mit ihren jeweiligen Schulpflegschaftsvorsitzenden vertreten sind, sowie Vertreter von Verwaltung und Politik. „Wir wollen mit einer Stimme sprechen“, betont Marco Hendricks.
Man kümmerte sich beispielsweise um die bedenkliche Putzsituation in vielen Klever Schulen. „Da kann man nachhaken, es hat sich was bewegt“, sagt Roland Lagarden.
Oliver van Well ergänzt: „Wir vertreten die Eltern der schulpflichtigen Kinder in Kleve. Und damit sind wir auch die Anwälte der Kinder.“ Im November lag der Fokus beim ersten Zusammentreffen im neuen Schuljahr bei der Stadt. „Und im Februar haben wir uns zum ersten Mal ohne Stadtvertreter getroffen“, erzählt Dunja Übach.
Vorsitzende als Beraterin in Ausschüssen dabei
Eingeladen sind zu allen Sitzungen die Schulpflegschaftsvorsitzenden der beiden Gymnasien, der beiden Gesamtschulen, der Realschule sowie der sieben Grundschulen im Stadtgebiet. Positiv bewertet das Gremium, dass Dunja Übach als Vorsitzende nun im Schulausschuss als sachkundige Bürgerin vertreten ist. „Zwar ohne Stimmrecht, aber ich kann beraten. Und das ist neu“, freut sich Übach.
In den Jahren zuvor war Cosar als CDU-Stadtverbandschef in den Gremien vertreten, Martina Schaale war als parteilose sachkundige Bürgerin ebenfalls für die CDU im Ausschuss.
Es wird zum neuen Schuljahr wieder gewählt
Mit dem neuen Schuljahr werden an den Schulen neue Schulpflegschaftsvorsitzende gewählt. Dunja Übach, Marco Hendricks und Oliver van Well würden gerne weiter machen, Roland Lagarden scheidet aus. „Die Vernetzung ist wichtig“, so Dunja Übach. Bei der Stadtschulpflegschaft „kann sich jeder melden“, sagt der Vorstand unisono.
Sie ist zu erreichen unter sspkleve@gmail.com