Uedem. Elten GmbH Uedem ist ein Familienbetrieb, den es seit 109 Jahren gibt. Erwarteter Umsatz in 2019: 110 bis 115 Millionen Euro.

Sicherheitsschuhe sind hässlich, schwer und unbequem? So beginnen Märchen in der Branche der Sicherheitsschuh-Hersteller. In Uedem wird bei Elten GmbH nicht nur stets nach der größten Sicherheit, dem besten Komfort und dem angesagtesten Design getüftelt, sondern auch am intelligenten Arbeitsschuh. Also Fußschutz, der seine Träger vor Stolpergefahren warnt, Zugangsberechtigungen enthält und Ortungssysteme in sich trägt. Wärmen können die Modelle für kalte Arbeitsplätze schon länger. Elten öffnete jetzt seine Türen für die Besucher, die im Rahmen der „Sommertour Innovation“ der Kreis Klever Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit Hans-Josef Kuypers an der Spitze einen Blick hinter die Kulissen des Schuhspezialisten werfen wollten.

Sicherheitsschuhe, die wie Trekkingschuhe aussehen

Bereits im Produktionsbereich stehen Regale voller (noch unfertiger) Schuhe der höchsten Sicherheitsstufe S3, obwohl sie eher wie Trekking oder Sportschuhe aussehen. Die Modelle bieten dabei Schutz vor Verletzungen, Tragekomfort und halten die Füße gesund. Vereint mit den heutigen Anforderungen an die Ergonomie mit modernstem Design gehören die Elten Schuhe schon fast zum „Must Have“ in der Arbeitswelt, die auf Sicherheitsschuhe angewiesen ist.

Er ist einer von rund 320 Mitarbeitern bei der Elten GmbH in Uedem: Martin Trainert an einer High-Tech-Maschine.
Er ist einer von rund 320 Mitarbeitern bei der Elten GmbH in Uedem: Martin Trainert an einer High-Tech-Maschine. © Anke Gellert-Helpenstein

Das mittelständische Familienunternehmen existiert nun seit 109 Jahren

Angesichts der Geschäftszahlen bestehen da kaum Zweifel. „Für dieses Jahr sind in der Schuhproduktion bei uns 2,7 Millionen Paar Schuhe angestrebt. Das entspricht einem Umsatz von 110 bis 115 Millionen Euro“, verrät Heiner van Eltern, der mit seinem Vetter Jörg van Eltern die Geschäfte des traditionellen Familienunternehmens führt. Noch 1990 waren es „nur“ 520.000 Paare. Das mittelständische Familienunternehmen existiert nun seit 109 Jahren. Rund 320 Mitarbeiter kümmern sich um den perfekten Fußschutz hier und auch in Slowenien, wo ein weiterer Standort existiert. „Aber nicht, weil wir dort Kosten sparen können, sondern weil der Standort dort über sehr viel Fachkräfte verfügt“, erklärt van Eltern.

In den Standort Uedem wird jede Menge investiert

Nach wie vor ist aus Sicht der Geschäftsführung Uedem der richtige Standort – und hier wird auch weiter kräftig investiert. Große Umbaumaßnahmen auf dem Kerngelände wurden gerade beendet. Demnächst wird ein weiterer Parkplatz auf einer Wiese vor dem Uedemer Klösterchen entstehen, neue Maschinen angeschafft und ein Bürogebäude wird geplant. „Aber da überlegen wir noch, wo das entstehen soll oder ob wir in eine der umliegenden Immobilien gehen“, so der Geschäftsführer.

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Neues Innovationszentrum an der Uedemer Bleiche

Von den umliegenden Immobilien sind bereits einige mit in den Betrieb van Elten, der stetig wächst, einbezogen worden. Die schönste Erweiterung liegt auch schon wieder ein paar Jahre zurück: die Villa Haus drei Eschen in unmittelbarer Nachbarschaft. Auch das neue Innovationszentrum fand ein Zuhause in der Nähe des Firmensitzes, nämlich im ehemaligen Elektronikgeschäft von Garbe direkt an der Bleiche/Ostwall. Das Marketingteam sitzt im ehemaligen Schlecker Markt. Im Uedemer Gewerbegebiet ist Elten schon lange präsent und wird sich auch dort vergrößern.

Alles bestens im Fluss im Familienbetrieb

Es scheint also alles bestens im Fluss zu sein für den Familienbetrieb. Aber Heiner van Eltern weiß um die Konkurrenz, die mit ihm und seinen Leuten im Haifischbecken der Arbeitsschuh-Produzenten schwimmt. „Da müssen wir uns mit viel Innovation behaupten“, erklärt er. Was Elten auch schon seit Jahren recht gut gelingt. So überzeugen Elten Schuhe mit exklusiven, patentierten Technologien, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wissenschaftlern in Forschungsprojekten entwickelt wurden. Problemlösungskompetenz beweist Elten aber auch, wenn im wahrsten Sinne des Wortes der „Schuh drückt“.

Zwei orthopädische Schuhtechniker sind stets unterwegs

So sind zwei orthopädische Schuhtechniker stets unterwegs, um Arbeitnehmern vor Ort mit besonderen Modellen zu helfen. Nämlich immer dann, wenn die Füße nicht in den Standard passen. In diesem Zusammenhang hat Elten auch sogenannte diabetische Schuhe entwickelt, die ohne Nähte, mit einem waschbaren Innenschuh und besonderen Materialien ausgestattet sind.

Und last not least gibt’s besagte Innovationsbox an der Uedemer Bleiche mit Alexander Terhart als kreativem Macher im Zentrum. Hier werden mit Start-ups gemeinsam smarte Lösungen für den Sicherheitsschuh der (nahen) Zukunft gesucht und gefunden.