Kalkar. 400 Euro haben die Reinigungsarbeiten des Kalkarer Bauhofs am beschmierten Kriegerdenkmal gekostet. Nun könnte es deutlich teurer werden.
Die Stadt Kalkar wird am Dienstag, 30. Juli, mit dem Malerfachbetrieb Buchwald die erneute Reinigung des beschmierten Kriegerdenkmals versuchen. „Zunächst wird eine Probe eines biologisch abbaubaren Mittels aufgetragen, um zu sehen, ob die Farbe sich auflöst“, erklärt Stadtsprecher Harald Münzner. „Es bestehen Bedenken, dass die Reinigung diesmal aufwendiger sein wird.“
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Am Samstag hatten Mitarbeiter des Bauhofs zwar einige Stunden schrubben müssen, doch letztlich die noch frische Farbe entfernen können. Rund 400 Euro habe die Aktion gekostet, so Münzner. „Wir wollen herausfinden, ob dies wieder mit einem relativ geringen Aufwand möglich ist.“ Sollte das Denkmal dagegen nur durch Sandstrahlen gereinigt werden können, seien die Kosten noch nicht abzusehen.
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Seitengravuren haben stadtgeschichtliche Bedeutung
Überlegungen zu einer möglichen Beschichtung, um die Steine zukünftig einfacher zu säubern, hält Münzner für „zwei Schritte zu weit gedacht. Wir sollten sehr sorgsam abwägen, ob man Mittel in den Erhalt eines Nazi-Denkmals steckt“, sagt der Historiker. Dem Denkmal könne man einzig die Seitengravuren mit den Namen der Gefallenen – darunter auch die von jüdischen Mitbürgern – zugutehalten, meint Münzner. „Das sind die stadtgeschichtlich bedeutenden Teile.“
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Harald Münzner rechnet mit einem Aufleben der politischen Diskussion über das Kriegerdenkmal: „Man muss sich dazu stellen.“ Vor gut drei Jahren hatte sich die Politik für eine Foto-Text-Dokumentation der Geschichte des Denkmals ohne Verdeckung der umstrittenen Inschrift ausgesprochen. Statt der zunächst angedachten Informationstafel wurde ein QR-Code angebracht, der auf eine historische Einordnung auf der städtischen Internetseite verweisen soll – aber am Montag mit mehreren Smartphones nicht funktionierte.
Zudem ließ die Stadt am Platz der Begegnung das Buschwerk zurückschneiden und Boulebahnen anlegen. „Der Platz wurde dadurch lichter und offener, ist aber noch nicht fertig“, betont Münzner. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts müsse auch über diese Fläche nachgedacht werden.