Festival Parookaville in Weeze lief „unfassbar friedlich“
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Weeze. Parookaville geht Sonntagnacht zu Ende. Fünf Millionen Menschen guckten übers weltweite Netz mal rein, Nächster Termin: 17. bis 19. Juli 2020.
Wieder machte sich Bernd Dicks sein größtes Geburtstagsgeschenk selbst. Das Parookaville-Festival in Weeze, das er mit zwei Freunden Norbert Bergers und Georg van Wickeren zum fünften Mal aufzog, war „unfassbar friedlich, superklasse“, freute er sich. Da war es auch zu verschmerzen, im wahrsten Sinne, dass ihm Evil Jared angeblich nach amerikanischem Brauch jedes Lebensjahr mit einem Schlag auf den Po abzählte.
Alle Beteiligten inklusive der 6000 Aktiven auf dem Gelände am Airport, hatten einen „unfassbar guten Job“ gemacht, lobte Dicks. Er las bei Instagram erste Reaktionen auf dieses Feierwochenende der elektronischen Musik nach. „Was für ein krasses Festival, da will ich auch mal hin“, sagte er lachend. Auch einige DJs ließen ihre Flieger oder Shuttles nach Hause verfallen und raveden lieber mit ab. „Unsere krasse Mainstage ich wirklich gelungen. Ich weiß nicht, wie wir es das nächste Mal besser machen sollen“, sieht Bernd Dicks das kreative Werk.
Es gab nur kleine Probleme: Freitagnacht kamen Tagesbesucher nur sehr langsam vom Parkplatz herunter. „Bei Schalke dauert das auch eineinhalb Stunden“, relativierte Dicks. Das angekündigte Unwetter brachte das Sicherheitskonzept zum Einsatz, an dem alle Behörden, Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr seit Monaten gearbeitet hatten. Die Kommunikation über Lautsprecher und Display-Wände gelang. Auch auf der Campsite haben die Parookaville-Einwohner „so reagiert, wie wir es empfohlen haben und rechtzeitig ihre Zelte gesichert“. Auch für frühe Wetterwarnung gab es Lob im weltweiten Netz. Über das Internet hat die Stadt-auf-Zeit vom Niederrhein an diesem Wochenende fünf Millionen Menschen erreicht. Es endete Sonntagnacht, Camper reisen Montag ab.
210.000 Gäste – also 70.000 an jedem Tag – genossen es live. Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit führte zu zehn echten Heiratsanträgen. Bei einem half Bernd Dicks einem Kumpel, den Ring durch die Check-in-Kontrolle zu bekommen. Der Antrag kam aus der feiernden Gruppe heraus für die Braut völlig überraschend: „Halt. Stop, ich hab’ da noch mal ne Frage...“
Außerdem sorgten die 40.000 Camper für guten Umsatz im Penny-Markt: So viel wie sonst im halben Jahr in Weeze, beispielsweise 40.000 Pizzen, 68 Tonnen Eiswürfel und 13.000 Bananen, wurde verkauft.
Ein Spiegelbild „unserer unglaublich friedlichen Gesellschaft“ ist für Bernd Dicks auch die Tatsache, dass in dem Fundbüro nicht nur zig Handys abgegeben wurden, sondern sogar eine Geldbörse mit Tausend Euro Bargeld drin. Nicht abgeholte Ausweise übrigens schickt die Gemeinde Weeze den Eigentümern nach. Für die Polizei bestätigt Sprecher Michael Ermers: „Es war absolut friedlich. Bei jedem Schützenfest ist mehr los. Das war ein vorbildliches Verhalten der Citizens“, also der 85.000 verschiedenen Bürger von Parookaville. Auch an Unfällen oder Verletzungen oder Schlägereien „gab es nichts Dramatisches“. Selbst die Staus hätten sich bald aufgelöst.
„Ich bin froh, wie es gelaufen ist“, sagte auch Georg Koenen fürs Ordnungsamt der Gemeinde. „Das war eine tolle Teamleistung von allen Beteiligten. Und ich bin dem Wettergott dankbar“.
Der Termin für das nächste Parookaville-Festival schon einmal zum Vormerken: 17. bis 19. Juli 2020.
Parookaville 2019 - die schönsten Bilder von dem Festival
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