Bedburg-Hau. Die Keramikerin Katrin König stellt ihre Arbeiten in Bedburg-Hau bei Werner Steinecke im Garten aus. Zu sehen am Sonntag und nächstes Wochenende.
Nein, im Kleverland habe es keine so alte und bekannte Keramiktradition wie in manchen Orten Thüringens oder Sachsens. Aber dass alte Keramik nicht alles ist, gibt auch der Bedburg-Hauer Sammler Werner Steinecke gerne zu: „Es gibt so viel gute neue Keramik, da muss man nicht nur auf Altes schauen.“ Was er aber auch gerne macht. Nicht umsonst sind 20 Stücke aus seiner Sammlung ab Sonntag, 14. Juli, im Museum Kurhaus zu sehen. Es handelt sich um Werke von Eva Stricker-Zeisel im Bauhaus-Stil. Mit Bauhaus haben die Keramiken von Katrin König eher wenig zu tun. Sie lebt in Hommersum, wo sie auch ihr Atelier hat. „Ich habe sie am Niederrhein kennengelernt, als sie im Bensdorp-Gebäude eine Werkstatt hatte“, sagt Steinecke.
Landsmännisch waren König und Steinecke ursprünglich Nachbarn
Dabei waren sie landsmännisch gesehen ursprünglich Nachbarn. Steinecke stammt aus Sachsen-Anhalt, Katrin König aus Sachsen. „Meine Eltern waren nicht auf Parteilinie, und ich war auch nicht sehr brav, ein Studium ging also nicht“, erinnert sie sich an die DDR-Zeiten. Aber als Handwerker durfte man auch in der DDR relativ frei arbeiten. „Ich habe alles ausprobiert, Tischler, Metaller, Töpfer“, erzählt sie weiter. Töpfern – das war’s. Und dabei ist sie geblieben, auch als sie vor etwa 20 Jahren in den Westen kam. Parallel zur Ausstellung im Kurhaus (Eröffnung ist ebenfalls am Sonntag) zeigt Steinecke am Sonntag und am Wochenende vom 20. und 21. Juli jeweils von 11 bis 18 Uhr etliche Stücke von Katrin König in seinem Garten.
Nicht alle Keramiken sind sofort sichtbar
Nicht alle Keramiken sind sofort sichtbar, manche muss man erst zwischen Blumen und Sträuchern erspähen. „Die Leute dürfen einfach in den Garten kommen, der Eintritt ist frei“, sagt Steinecke. Was erwartet die Besucher? Blickfänger sind auf jeden Fall die kreisrunden Schalen, die an mehreren Wänden hängen. Manche sind glasiert, andere nicht. Ihre Muster variieren, ihre Farben, die Art der Bearbeitung. Daneben gibt es viele kleinere Stücke, zum Beispiel Espressotassen. „Das Verhältnis von Tasse und Untertasse ist hierbei viel spannender als bei einer normalen Tasse“, hat Katrin König festgestellt. Schließlich geht nicht nur für Keramik-Liebhaber ästhetischer Genuss dem lukullischen voraus. Manche Sachen seien auch am Rande der Gebrauchsfähigkeit, schränkt die Keramikerin ein. Sie arbeitet aber nicht nur an ihren eigenen Sachen, sondern ist auch Mitorganisatorin des internationalen Keramikfestivals Keramisto im niederländischen Milsbeek. Hier stellen jedes Jahr genau 100 Keramiker aus – bei dreifacher Bewerberzahl. Einige Arbeiten von Katrin König gibt es übrigens auch im Shop des Museum Kurhaus zu kaufen.