Kleve. 64 kleine Wohnungen entstehen gleich an der E-Radbahn in Kleve. Es wird die vierte Klimaschutzsiedlung der Stadt. Pflanzen an der Fassade.

38 schlichte Wohnungen aus den 50er Jahren wurden in den letzten Wochen an der Spyckstraße gleich unterhalb der Ring-Überführung und direkt an der neuen E-Radbahn und Draisine abgerissen. „Eine energetische und barrierefreie Sanierung war nicht möglich“, sagt als Bauherr Gewoge-Geschäftsführer Michael Dorißen.

Die beigefarbenen Modell-Häuschen zeigen, wie nah die Neubauten an die Ringstraßen-Überführung rücken.
Die beigefarbenen Modell-Häuschen zeigen, wie nah die Neubauten an die Ringstraßen-Überführung rücken. © Entwurf Reppco / Foto Astrid Hoyer-Holderberg

Wie die vier neuen Häuser für 64 Wohnungen im „Wohnpark Spyck“ mitten im Grün bald aussehen sollen, stellten am Mittwoch die Gewoge Wohnungsgesellschaft und Architekten des Büros Reppco aus Kleve vor. Auffällig ist vor allem Haus eins an der Spyckstraße, gleich über Eck an der Ring-Brücke.

Auf Höhe der zweiten Etage rauschen Autos vorbei

Auf Höhe der zweiten Etage rauschen die Autos vorbei, insgesamt hat dieses Gebäude aber vier Etagen. Zur Straßenseite hin werden verglaste Laubengänge zu den Wohnungen führen, immer wieder gestalterisch unterbrochen durch vertikale Pflanzen an der Fassade oder an Rankhilfen.

Lärmschutz und überdachte Fahrradstellplätze

Ganz nach Empfehlung des Verkehrslärmgutachtens liegen zu dieser Seite die Versorgungsräume, Treppenhaus mit Kinderwagenstellplätzen, überdachte Fahrradstellplätze. Gewohnt wird zum Innenhof hin in 17 Zwei-Zimmer-Wohnungen, neun Drei-Zimmer- und zwei Ein-Zimmer-Wohnungen, 37 bis 79 qm, jede mit Balkon.

Für junge Leute, Kleinfamilie und Senioren attraktiv

Für junge Leute, Kleinfamilie und Senioren attraktiv. Auf der anderen Seite des südlich gelegenen Innenhofs an einer kleinen Erschließungsstraße mit Parkplätzen haben zwei Kubus-Gebäude mit je elf Wohnungen (zwei, zweieinhalb und drei Zimmer, 59 bis 93 qm) ihre Balkone ebenfalls zur begrünten Mitte hin.

Planen an der Spyckstraße in Kleve Mehrfamilienhäuser: v.l. Thomas Euwens und Christiane Behrens (beide Reppco Architekten), Michael Dorißen und Oliver Deckers (beide Gewoge).
Planen an der Spyckstraße in Kleve Mehrfamilienhäuser: v.l. Thomas Euwens und Christiane Behrens (beide Reppco Architekten), Michael Dorißen und Oliver Deckers (beide Gewoge). © Astrid Hoyer-Holderberg

Sie sind dreigeschossig und durch das viergeschossige Haus vom Verkehrslärm geschützt. „Der Innenhof hat optimal Süd-Ausrichtung, alle Gebäude haben eine tolle Belichtung“, schwärmt Architektin Christiane Behrens.

Gerne auch acht Einfamilienhäuser noch dazu bauen

Haus vier liegt wiederum an der Spyckstraße, klassisch dreigeschossig (14 Wohnungen, 46 bis 77 qm). Alle Gebäude nehmen die in der Spyckstraße häufigen Beton-Sockel im Erdgeschoss gestalterisch auf.

Es laufen zurzeit „gute Gespräche“, so empfindet es Dorißen, mit der Kirche als Eigentümer des Nachbargrundstücks am Seniorenheim Franziskushaus. Dort möchte die Gewoge gern noch acht Einfamilienhäuser in Reihe stellen.

Passivhaus, Müllentsorgung, Putzdienst, Tiefgarage

Diese Siedlung im Passivhaus-Standard wurde bereits vom Ministerium in Düsseldorf als Klimaschutzsiedlung erkannt – die vierte in Kleve. Die Gewoge bietet das Rundum-sorglos-Paket mit Müllentsorgung (Unterflur-Container), Putzdienst, Tiefgarage.

Eine Photovoltaikanlage wird nur begrenzt, denn rein steuerlich darf die Gewoge den Mietern die alternative Energie weder verkaufen, noch nicht einmal schenken.