Kleve. Bei der zehnten „Nacht der Ausbildung“ zeigten 62 Unternehmen in Kleve, welche Berufe man bei ihnen lernen kann.
Michael Rübo von der Kisters Stiftung, die auch im zehnten Jahr der Klever „Nacht der Ausbildung“ zu den Hauptorganisatoren zählte, resümierte: „Die Quintessenz ist wieder einmal positiv.“ Rekordverdächtige 62 Unternehmen bewarben am vergangenen Freitagabend unter dem diesjährigen Motto „Träum nicht – tu was!“ rund 70 Ausbildungsberufe und öffneten von 17 bis 20 Uhr ihre Türen für wissbegierige Jungen und Mädchen aus Kleve und Umgebung.
„Obwohl das von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich ist, bekommen wir überwiegend guten Zuspruch“, erklärt Rübo. „Natürlich können wir nicht beeinflussen, wo die Jugendlichen letztendlich hingehen, aber auch in den Betrieben, die dieses Jahr zum ersten Mal mitmachen, war man zufrieden.“
Unter den 62 teilnehmenden Unternehmen – eine beachtliche Steigerung im Vergleich zu 2018 – tummelten sich auch ein paar Neulinge. Dazu gehört der Familienbetrieb „fußaktiv Diedenhoven“ an der Albersallee in Kleve. Gleich drei Ausbildungsberufe hatte das junge Team zu präsentieren.
Orthopädieschuhtechnik und Podologie
Neben der Orthopädieschuhtechnik wird dort auch noch in Einzelhandel und Podologie ausgebildet. Das ist das Fachgebiet von Ellen Diedenhoven. Sie ist Teil der zweiten Generation, die im Unternehmen tätig ist. Ihre abgeschlossene Ausbildung beschreibt sie als sehr herausfordernd. Einerseits wegen der Konfrontation mit lateinischen Fachbegriffen, andererseits wegen der konkreten Anforderungen, die dieses Berufsfeld mit sich bringt. „Man muss einfühlsam sein und darf keine Berührungsängste haben“, stellt sie fest.
Man muss zu hundert Prozent dahinterstehen
Ein weiterer Betrieb, der dieses Jahr zum ersten Mal seine Türen öffnete, ist das „Caféhaus Niederrhein“ in Kranenburg. Dort informierten sich auch die beiden 15-jährigen Ronja und Jannik, die allerdings noch keine genaue Vorstellung von ihrem weiteren Weg haben, den sie nach der Schule einschlagen möchten. Die beiden wollten sich bloß frühzeitig einen genaueren Eindruck verschaffen. Einen Einblick in die Gastronomie gewährte ihnen dabei Restaurantinhaber Franz Vierboom, dessen Lokal an diesem Abend für die Berufe Koch und Restaurantfach warb. Aktuell beschäftigt das Caféhaus Niederrhein zwei Auszubildende. Einer von ihnen ist Arne Brosch. Er geht bald in sein drittes Lehrjahr als Koch und beschreibt seinen Job als abwechslungsreich, spannend und herausfordernd. Nichtsdestoweniger ist seine klare Botschaft: „Man muss zu hundert Prozent dahinterstehen.“ Vor allem die Arbeitszeit führe hier zu einem Fachkräftemangel, erklärt sein Chef Vierboom.
IT-Dienstleister ist gefragt
Ein Klever Unternehmen, das sich nicht über zu wenig Interessenten beklagen kann, ist die Firma „traperto“. Der IT-Dienstleister stellt für Unternehmen wie Vodafone oder Deichmann eine spezielle Lernsoftware zur Schulung ihrer Mitarbeiter her. Bei der Nacht der Ausbildung informierte traperto über die Ausbildungen zum Fachinformatiker und zum IT-Systemkaufmann. Laut Abteilungsleiter Thorsten Rintelen sei es ein großer Vorteil, dass in diesem Sektor des Arbeitsmarktes Azubis am Ende direkt übernommen werden. Bei traperto durfte sich bis zu diesem Zeitpunkt jeder Auszubildende über eine anschließende Festanstellung freuen.