Nimwegen/Kalkar. . Spätmittelalterliche Sebastian-Skulptur stammt von Henrick van Holt. Sie befand sich in Privatbesitz. Der Aufbewahrungsort war lange unbekannt.

Das Nimweger Museum Het Valkhof hat eine Eichenholz-Skulptur des heiligen Sebastian aus dem frühen 16. Jahrhundert erworben. Geschaffen hat die Skulptur der niederrheinische Künstler Henrick van Holt (Kalkar, vor 1490-1545/1546). Ihr Ankauf wurde dank eines Nachlasses von Lex Harm (1957-2015) ermöglicht. Das Museum erhielt die großzügige Schenkung für den Erwerb eines spätmittelalterlichen Kunstwerks. Harm war ein passionierter Kunstliebhaber und dem Museum Het Valkhof besonders wohlgesonnen.

Der heilige Sebastian von Henrick van Holt

Der Aufbewahrungsort war lange unbekannt.
Der Aufbewahrungsort war lange unbekannt. © Copyright Julius Böhler Kunsthandlung

Der mit Pfeilen durchbohrte Körper des Märtyrers Sebastian wurde von van Holt auf eindrucksvolle Weise gestaltet. Auffallend an der Skulptur sind die Abmessungen. Mit 115 Zentimetern Höhe ist sie größer als die meisten Statuen aus dieser Zeit. Das Heiligenbild ergänzt die Sammlung des Museums ausgezeichnet. Im Hinblick auf Thema, Material und Herkunft schließt es nahtlos an die Kollektion spätmittelalterlicher Kunst an.

Der römische Soldat Sebastian ist der Legende zufolge ein Offizier der Leibgarde von Kaiser Diokletian im 3. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war das Christentum vom Römischen Reich noch nicht als Gottesdienst anerkannt. Als sich herausstellte, dass Sebastian Christ war, wurde er zur Strafe an einen Baum gefesselt und mit Pfeilen erschossen. Der Märtyrer wird häufig als spärlich gekleideter, anmutiger junger Mann abgebildet. Die Darstellung Sebastians war bei Malern und Bildhauern eine beliebte Methode, um männliche Nacktheit stehend wiederzugeben.

Die Skulptur befand sich für geraume Zeit in Privatbesitz und der Aufbewahrungsort war lange unbekannt. Mit der Aufnahme in die Sammlung vom Museum Het Valkhof wird sich dies nun ändern.