Kleve. . Architekt: „Die Fertigstellung werden wir auf jeden Fall im ersten Halbjahr 2022 sicher stellen können“. Bepflanzter Lichthof und zwei Aufzüge.
Jeder erinnerte sich noch an das begeisternde Konzept der Architektin Anne Mauch, das sie 2015 enthusiastisch für den Ausbau der heutigen Gesamtschule am Forstgarten schrieb (sie war extra dafür von der Stadt angestellt). Jetzt geht es in die Details, die nunmehr Architekt Christoph Rahrbach com pbr Planungsbüro Düsseldorf am Donnerstag in der Schulausschusssitzung nüchtern vorstellte.
Start im zweiten Quartal 2019. Christoph Rahrbach: „Die Fertigstellung werden wir auf jeden Fall im ersten Halbjahr 2022 sicher stellen können.“ Die Zeitplanung sei „absolut realistisch“. Ursprünglich sollte das neue Haus „am Dienstag, 28.8.2018“ bezogen werden.
In Grün und Grau in die Landschaft einfügen
Auch mit Blick vom Kupfernen Knopf herab weit in die Landschaft hinaus, spiele sich das große Schulgebäude nicht in den Vordergrund, zeigte Rahrbach. Farblich werde es sich mit changierendem Grün und neu hinzu auch Grau bescheiden einfügen. Die ursprünglich groß geplanten Fensterfronten werden etwas verkleinert, an der Figur des Grundrisses aber ändert sich nichts.
Rechts neben dem heutigen Gebäude entsteht ein zweigeschossiger Klassentrakt, links zwei Anbauten: Der neue Eingang mit großzügig verglaster Mensa. Sie ist mit 80 Quadratmetern etwas größer als bisher gedacht für guten Durchlauf in der knappen Mittagszeit. Die Schüler holen sich ihr Essen wie in der Kantine auf Tabletts an der Frisch-Koch-Küche ab. Der Essbereich ist multifunktional von der Küche abtrennbar.
Veränderungen zum Verwaltungsentwurf nimmt Christoph Rahrbach bei der Deckenkonstruktion vor: Frei tragende gewölbte Fischbauch-Decke, bei der zwischen den Holzträgern Platz für Be- und Entlüftungsrohre bleibt.
Bepflanztes grünes Klassenzimmer
Im dreigeschossigen Neubau weiter links daneben liegen die Naturwissenschaften jeweils über Eck an der Rundlauf-Flurzone: die Bereiche Bio, Chemie, Physik sind einzeln abschließbar. Es gibt zwei größere und zwei kleine freie Lernzonen für die Schüler. Das Highlight tut sich in der Mitte der Klassen-Etagen auf: Ein bepflanzter Lichthof, offen unter freiem Himmel, ist darin kleeblattähnlich eingeschnitten. Ganz, wie Anne Mauch es sich vorstellte. In diesem grünen Klassenzimmer kann man Unterricht abhalten oder Freistunden verbringen. Es wird ringsum an den Schmalstellen verglast, die bauchigen Ecken haben rundgeputzte Wände, beschrieb Christoph Rahrbach.
Schulleiterin: „Das überzeugt uns sehr.“
Schulleiterin Dr. Rose Wecker freute sich: „Das überzeugt uns sehr.“ Auch, dass es nun für die inklusive Schule ohne Mehrkosten zwei Fahrstühle geben wird – zuvor war von einer Brücke zwischen Gebäudeteilen die Rede gewesen.
Fünf Lüftungsanlagen liegen zum Teil im Gebäude, zum Teil kostensparend auf dem Dach. Schulleiterin Rose Wecker bat, auch im jetzigen Musik- und Kunst-Bereich der Schule bei der Gelegenheit für vernünftige Belüftung zu sorgen. Bisher gebe es im Sommer Hitzestau und der Hausmeister komme nachts raus, um Fenster zum Durchzug zu öffnen.
Die Abwärme wird mit Wärmepumpen rückgewonnen. In Mensa, der „Lehrerlounge“ und in den Klassenräumen gibt es Fußbodenheizung, in den Fluren Heizkörper an den Wänden.
Verkehrsplaner beteiligt
Die Turnhalle wird doch nur um ein Spielfeld erweitert (Rose Wecker: „Wir schlucken diese Kröte“), mit einer Tür zur bisherigen Eineinhalb-Feld-Halle verbunden. Neu gestaltet werden Lehrerparkplätze und Schülerbringzone. Zum Thema Schulbusse und Verkehrsaufkommen im nahen Umfeld wird ein Verkehrsplaner hinzu gezogen. Es wird zwei Fahrradabstellanlagen geben. Zwei Sport-Kleinspielfelder bleiben und gegenüber der neue Kunstrasenplatz beim SV Rindern. Der Schulgarten bekommt zusätzliche Sitzplätze.