Kreis Kleve. . Die Aktion „Offene Gärten im Kleverland“ lockt mit zahlreichen Terminen in die Privatgärten der Region. Sie sind wichtig für den Artenschutz.

Schönwettergärtner haben in diesen Tagen schlechte Karten. Es ist draußen schmuddelig, es regnet, der Wind pfeift ums Gartentörchen, und nachdem wohl die meisten Hobbygärtner ihre Beete bereits vom Herbstlaub befreit haben, sehen die Rabatten immer noch nicht sehr ansehnlich aus. Die ersten Frühjahrsblüher wie die Narzissen stehen in den Startlöchern und bilden einen wohltuenden Farbklecks in einer ansonsten tristen Gartenlandschaft.

Vorfreude auf die Gartensaison

Kein Wunder also, dass die Initiatoren der Aktion „Offene Gärten im Kleverland“ mit Vorfreude auf besseres Wetter warten. Am Donnerstag stellten sie ihr neues Programm vor, welches wieder viele Gartenfans am Niederrhein, in den Niederlanden und im Ruhrgebiet interessiert: „Es gibt auch im 15. Jahr ein ungebrochenes Interesse“, betont Silke Imig-Gerold, die mit ihrem Privatgarten in Bedburg-Hau zu den etablierten und schönsten Anlaufstellen zählt.

Timo Güdden von der Gemeinde Bedburg-Hau koordiniert die Gartenpforte und betont, dass man viele Menschen für die Gartengestaltung interessieren möchte. Die Themen Insektensterben und Artenvielfalt werden breit diskutiert und die Privatgärtner könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Vögeln und Insekten einen Lebensraum zu bieten.

Detlev Schulz ist zum ersten Mal dabei.
Detlev Schulz ist zum ersten Mal dabei. © Andreas Gebbink

Dass dies auch tatsächlich funktioniert, weiß auch Detlev Schulz aus Kalkar-Niedermörmter. Gemeinsam mit seiner Frau Britta nimmt er erstmals an der Offenen Gartenpforte teil. Auf dem 8000 Quadratmeter großen Areal finden sich mehrere Teiche, viele Bambusarten und Biotope mit Wildblumen, Gräsern und Stauden.

Folien und Steine machen auch viel Arbeit

Detlev Schulz erzählt, dass er zahlreiche Tiere in seinem Garten findet: Kröten, Fische, Salamander, Schmetterlinge, viele Vogelarten: „Das Amselsterben findet nicht in unserem Garten statt“, sagt er stolz. 30 bis 40 Amseln sehe er im Sommer immer.

Timo Güdden betont, dass man mit der Gartenaktion nicht den Zeigefinger erheben möchte, um auf andere zu zeigen. Es gehe darum, Häuslebesitzer aufzuklären: „Denn auch Folie und Steine im Vorgarten machen Arbeit. Am Ende sogar noch mehr als ein gut gestalteter Vorgarten“, sagt Güdden. Die teilnehmenden Gärtner – 28 an der Zahl – seien auch gerne bereit, Tipps zu geben.

Das Garten ist ein wichtiger Lebensraum

Der Garten von Imig-Gerold.
Der Garten von Imig-Gerold.

Das Thema Biodiversität spielt eine immer wichtigere Rolle. Manfred Lucenz und Klaus Bender animieren seit Jahren viele Menschen dazu, sich für eine neue Gartenkultur einzusetzen. „Ich finde es sehr gut, dass wir jetzt auch einen Garten im Angebot haben, der nicht nur am Grad der Gepflegtheit gemessen wird, sondern daran, wie viel Lebensraum er bietet“, sagte Lucenz.

Er sieht nach wie vor auch die Landwirte in der Pflicht, mehr für die Umwelt zu tun. Blühstreifen alleine würden da nicht reichen – die Art der Landwirtschaft müsse sich ändern. Für Lucenz sind Blühstreifen ein Alibi: „Das ist Augenwischerei für die Bevölkerung, die das Verhältnis zur Natur verloren hat, weil sie in Steingärten lebt.“ Insekten brauchen auch von Februar bis April Nahrung, da seien Blühstreifen nicht das richtige Mittel der Wahl.

Klaus Bender und Manfred Lucenz  sind wieder mit dabei.
Klaus Bender und Manfred Lucenz sind wieder mit dabei. © AG

Alle Termine und Informationen gibt es auf der Internetseite der Offenen Gärten im Kleverland. Die Öffnungszeiten sind von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro.

  • Diese Privatgärten machen mit
  • BEDBURG-HAU



  • Manfred Lucenz und Klaus Bender, Garten Lucenz-Bender, Mühlenstraße 6. Geöffnet u.a. am 31. März, 14., 22. und 28. April.
  • Verena Welbers, Gärten im Alten Pflegerdorf, Horionstraße 54. Geöffnet u.a. am 29. und 30. Juni.
  • Wolfgang Frische, Beyershof, Waldstraße 54. Geöffnet u.a. 31. März und am 7., 14., 22. und 28. April.
  • Familie Abbing, Haus Eyl, Schlenk 14. Geöffnet am 24. März, 22. April und 30. Juni
  • Elisabeth und Silke Imig, Garten Imig-Gerold, Dr.-Franken-Straße 9. Geöffnet u.a. am 28. April und 12. Mai.
  • Margrit Jansen-Look, Garten Jansen-Look, Rodenwalder Weg 6. Geöffnet u.a. am 19. Mai und 9. Juni.
  • Ralf Dammasch, Reidelhof-Garten, Reidelstraße 2. Geöffnet u.a. am 11., 12., 18. und 19. Mai.
  • Gabi Schepers, Garten Schepers, Stephanusstraße 38. Geöffnet u.a. am 12. und 26. Mai.


  • GOCH
  • Nicole Peters, gARTen Atelier Peters, Maasstraße 12. Geöffnet u.a. am 12., 19. und 26. Mai.
  • Stefan Loth, Bienengarten Loth, Kuhstraße 25. Geöffnet u.a. am 12. und 26. Mai.
  • Albert Widdershoven und Leon Verhoeven, Garten Galerie, Kranenburger Straße 215. Geöffnet u.a. am 1. und 30. Mai.
  • Birga Lichtenberger, Garten Lichtenberger, Dorfstraße 22. Geöffnet u.a. am 12. Mai, 2. und 9. Juni.
  • Frank Fritschy und Dorothee Dahl, Viller the Garden, Kapellenhofstraße 58. Geöffnet u.a. am 19., 26. und 30. Mai.
  • UEDEM
  • Jutta und Michael Bongers, Bruchergarten, Marienbaumer Straße 5. Geöffnet u.a. am 14. und 28. April.
  • KLEVE
  • Lydia und Heinz-Josef Deckers, Garten Deckers, Kranichweg 2. Geöffnet u.a. am 1., 5. und 30. Mai.
  • Inselgärten Schenkenschanz, Schenkenschanz. Geöffnet am 7. Juli.
  • Detlef Theinert, Garten Theinert, Frankenstraße 19. Geöffnet u.a. am 18. und 19. Mai.
  • EMMERICH
  • Kerstin und Ralf Hakenbeck, Garten Hakenbeck, Marienweg 7. Geöffnet u.a. am 7. und 16. Juni.
  • KALKAR
  • Britta und Detlev Schulz, Garten am Rheindeich, Rotes Häuschen 28. Geöffnet u.a. am 28. April sowie 12. und 26. Mai.
  • Antonia Soeterbroek und Alfons Bazelmans, Garten Soeterbroek, Theodor-Franken-Straße 56. Geöffnet u.a. am 22. April, 5. und 30. Mai.