Bedburg-Hau. Mitarbeiter fürchten die Ungewissheit im Museum Schloss Moyland. Es gibt einen Brandbrief an Ministerpräsident Armin Laschet.

Die Mitarbeiter von Museum Schloss Moyland haben einen Brandbrief an den Vorsitzenden der Stiftung Museum Schloss Moyland, Ministerpräsident Armin Laschet, geschrieben. Sie fürchten um ihren Job, fühlen sich alleine gelassen, im Ungewissen über die Zukunft der Stiftung Museum Schloss Moyland. Das Museum müsse mit immer schmalerem Budget und einer dezimierten Mannschaft versuchen, über die Runden zu kommen. „Es liegt auf der Hand, dass das Land eine Änderung der Satzung haben möchte – doch darf dieser Streit nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden“, sagt Hans Geurts, Ehrenvorsitzender des Fördervereins Museum Schloss Moyland, nach einer Mitarbeiterversammlung.

„Hier steht in erster Linie das Land in der Verantwortung“, sagt Frank Ruffing, Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied im Kuratorium der Stiftung Museum Schloss Moyland. Die drei Millionen Euro Budget, mit der das Land das Museum ausstatte, würden schon lange nicht mehr reichen, das Museum mit Mannschaft und Gebäuden und Sammlung zu unterhalten.

Kein Geld für Sanierung der Klimaanlage

Ruffing mahnt, das Land lasse in Moyland ein Milliarden-Vermögen verkommen, um vielleicht eine Million Euro zu sparen. Beispiel: „Wir mussten das Depot in die Ausstellungshalle verlagern, weil das Geld für die Sanierung der Klimaanlage fehlt“, sagt der Fördervereinsvorsitzende. Es werde aufwendig werden, diesen Schaden zu beheben, ergänzt Geurts. Dabei könne NRW-Kultus-Ministerin Isabell Pfeiffer-Poensgen in die Annalen eingehen, wenn sie Moyland nachhaltig erhält: „Zusammen können wir hier viel bewegen“, fordert Ruffing die Ministerin auf.

Das Milliarden-Vermögen muss gewahrt werden

Geurts pflichtet ihm bei. Es müsse nicht nur der Knoten der Satzung durchschlagen werden, hier müsse endlich die Erkenntnis reifen, dass das Milliarden-Vermögen der Beuys-Sammlung gewahrt werden müsse, so der Ehrenvorsitzende, der die Geschichte Moylands vom ersten Tag an intensiv begleitet hat. Wohlwissend, so Ruffing, dass für Beuys-Werke immer wieder Spitzenpreise erreicht werden. „Da sind alle Beteiligten in der Pflicht: die Stifter und das Land“. Geurts erinnert daran, dass der Förderverein das Schloss alleine in seiner 12-jährigen Amtszeit mit zwei Millionen Euro unterstützt habe, zusätzlich habe man der Stiftung nochmals 400.000 Euro für den laufenden Betrieb als Kredit gewährt.

Die beiden Chefposten sind noch vakant

Die nächsten, wichtigen Schritte stehen jetzt an: Während die Hochschule Rhein-Waal ihren neuen Präsidenten gefunden hat, sind die beiden Chef-Posten für Museum Schloss Moyland noch vakant. Sowohl die Stelle des/der kaufmännischen Direktors/in als auch die des/der künstlerischen Direktors/in. Allerdings hatte auch hier Arnim Brux, Sprecher des Vorstandes der Stiftung Museum Schloss Moyland, im Gespräch mit unserer Redaktion eine baldige Lösung in Aussicht gestellt.

Geurts befürchtet allerdings, dass es schwer werden dürfte, einen geeignete/n Nachfolger/in für den ausgeschiedenen kaufmännischen Direktor des Schlosses, Johannes Look. zu finden. „Wir brauchen einen hochqualifizierten Fachmann, der sich mit Finanzen, Digitalem und Personalfragen auskennt“, sagt Geurts.

Das Museum Schloss Moyland wurde 1997 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau als kultureller Leuchtturm eröffnet. Bis 2003 leiteten nacheinander die Sammler Hans und Franz-Joseph van der Grinten das Schloss.
Danach gab es immer wieder Querelen um die künstlerische Leitung, zuletzt verließ Dr. Bettina Paust das Museum in Moyland im vergangenen Jahr. Kaufmännischer Direktor war bis 2018 Johannes Look.