Kleve/Düsseldorf. . Der FDP-Abgeordnete aus Bedburg-Hau ist Mitglied des neuen Untersuchungsausschusses des Landtages.
Stephan Haupt möchte diesen Fall aufklären. Der FDP-Landtagsabgeordnete ist Mitglied des am Donnerstagabend gegründeten parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der sich mit den Vorfällen in der Klever Justizvollzugsanstalt beschäftigen wird. Haupt stammt aus Bedburg-Hau und ist mit derlei Fragen aufgrund seiner Arbeit beim Landschaftsverband Rheinland bestens vertraut: „Ich möchte, dass dieser Ausschuss die Defizite, die dazu geführt haben, dass Ahmed A. ums Leben gekommen ist, erkannt und beseitigt werden“, sagte Haupt im Gespräch mit der NRZ.
Bereits am Donnerstagabend habe man in der ersten Sitzung Anträge gestellt. So sollen unter anderem Beweismittel sichergestellt werden. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss ermittelt parallel zu den staatsanwaltlichen Ermittlungen. Die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft liegen nach wie vor nicht vor.
Haupt erklärt, dass der Untersuchungsausschuss Zeugen laden kann, Schriftstücke einsehen darf, vertrauliche Akten zugestellt bekommt und so einen tiefen Einblick in die Materie erhält: „Der Ausschuss besitzt schon einen enormen Einfluss“, sagt Haupt. Insgesamt arbeiten elf Landtagsabgeordnete in dem Gremium, welches sich ab Januar einmal in der Woche treffen wird. Die Sitzungen sind nicht öffentlich.
Aus Fehlern lernen
Haupt hat als Abgeordneter aus dem Kreis Kleve ein starkes Interesse daran, dass der Fall aufgeklärt wird. „Dass nicht alles richtig gelaufen ist, stellt keiner mehr infrage. Aber wir wollen genau wissen, was sich tatsächlich ereignet hat und welche Gründe zu diesem Ereignis geführt haben. Das mag an der Technik gelegen haben, an dem alten Gebäude oder an menschlichem Versagen. Wir wissen es noch nicht“, so Haupt.
Wichtig ist ihm, dass man sich ohne Vorurteile an die Untersuchung mache. Wenn man den Fall richtig aufarbeite, könne man auch etwas verändern. Dies wisse er von der LVR-Klinik in Bedburg-Hau. Auch hier habe es in der Forensik immer wieder kritische Situationen gegeben. Man habe dann aus den Fehlern gelernt, und heute gebe es wesentlich weniger Vorfälle in der Forensik als noch vor ein paar Jahren.