Kleve. . Der Jahresrückblick „Made in Kleve“ begeisterte dank der vielen guten Interviewpartner. Ludger Kazmierczak kam mit dem Schnuppschrank gut an.
Da wundert man sich, welche tollen Menschen in Kleve wohnen. Zum Beispiel Eckhard Hagen, ein Fachmann für Brandschutz und deutschlandweit tätig. Oder ZDF-Journalist Heinz Metlitzky, der jahrelang als Kriegs- und Hauptstadtreporter gearbeitet hat. Auch Kinderarzt Wolfgang Brüninghaus oder Reinhold Kohls von der Aktion „Herzenswunsch“ sind Persönlichkeiten, die es wert sind, auf der Bühne vorgestellt zu werden.
Steffi Neu und Anne van Eickels haben bei der Auswahl ihrer Gesprächspartner ein glückliches Händchen bewiesen. Der Jahresrückblick „Made in Kleve“ war in diesem Jahr unterhaltsam, mitfühlend und anregend.
Das lag nicht zuletzt an den Gesprächspartnern. Locker flockig startete der Abend mit Michael Hövelmann, den viele aus den Karnevalssitzungen der Schwanenfunker kennen. Mit flotten Sprüchen auf Platt hatte er schnell die Lacher auf seiner Seite. Das junge Tanzteam vom Kalle zeigte im Anschluss einen „Parkour“ und unterhielt das Publikum mit schnellen Tanzeinlagen.
Klaus van Briel berichtete mit leichtem Schnupfen von seiner Arbeit in Benin. Zurzeit baut er dort mit Hilfe der Handwerkskammer Saarbrücken ein Projekt für Photovoltaikanlagen auf. Afrika müsse sich immer wieder aufs Neue erfinden, so van Briel. In Kleve verbringe er die Weihnachtstage und vermisse bereits jetzt die Wärme.
Vom Arzt abgewiesen
Während van Briel in Benin mit seinem Hausarzt über WhatsApp kommunizieren kann, muss Kinderarzt Wolfgang Brüninghaus in diesen Tagen immer mehr Patienten ablehnen - seine Praxis ist hoffnungslos überfüllt und dies sei ein „elendes Gefühl“. Der sympathische Arzt berichtete von seinem Kampf für eine bessere Versorgung des ländlichen Raums. Gemeinsam mit einer Elterninitiative sammelt er zurzeit deutschlandweit 50 000 Unterschriften für eine Petition. Brüninghaus möchte, dass sich etwas grundlegend ändert in der deutschen Ärztelandschaft. Es könne nicht sein, dass Ärzte auf dem Land deutlich mehr arbeiten müssen als Kollegen in der Stadt. Die Leidtragenden seien die Patienten.
Interessant war auch das Gespräch mit ZDF-Reporter Heinz Metlitzky, der seit einem Jahr in Kleve wohnt. Der 91-Jährige berichtete über seine Interviews mit Konrad Adenauer und seine Dreharbeiten in Kriegsgebieten. Berühmt wurde er für ein Interview mit einem Palästinenser, der während der Dreharbeiten eine gezogene Handgranate in den Händen hielt.
Wunderbar war natürlich die gesangliche Einlage von Ludger Kazmiercazk, der sein Lied über den Schnuppschrank vortrug - der Song ist auch bei seinem Jahresrückblick im Türmchen der Renner.