Kleve. . NRZ-Karikaturist Thomas Plassmann zeigte NRZ-Lesern, wie er seine Zeichnungen aufbaut und welche Handschrift er seinen Arbeiten mitgeben möchte.
Mit ein paar Strichen hat er es geschafft: ein Gesicht, eine Figur, einen Charakter, eine kleine Szene des Alltags. Scheinbar mühelos und in Sekundenschnelle schafft es Thomas Plassmann, seine humorvollen „Männlein“ zu malen, wie er selbst gerne sagt. Jeden Tag versüßen seine Karikaturen die Lektüre der NRZ. Für viele Leser gehören die Zeichnungen zu einem gelungenen Start in den Tag: „Er trifft immer genau ins Schwarze“, schwärmt Walter Roers.
Prominente und Plaumann
Am Montagabend konnten NRZ-Leser mehr über Thomas Plassmann erfahren: Was ist das überhaupt für ein Mensch? Wie kommt er an seine Ideen? Wie geht er tagtäglich zu Werke? Und was passiert, wenn er Urlaub macht?
Thomas Plassmann ist auch nach vielen Berufsjahren dankbar, dass er quasi aus seinem Hobby einen Beruf hat machen können. Er arbeitet nicht nur für die NRZ, sondern seine Karikaturen erscheinen auch in der Frankfurter Rundschau, auf Spiegel Online und in Fachzeitschriften. „Und es ist nicht so, dass ich als freischaffender Künstler erst um 11.30 Uhr aufstehe, ausgiebig frühstücke und mich dann irgendwann die Muse küsst“, sagt er im Gespräch. Das Zeichnen von Karikaturen geschehe oft unter Zeitdruck. Bis 15 Uhr muss er seine Redaktionen beliefern – sechs Mal die Woche.
Drei Karikaturen pro Tag zur Auswahl
Der Essener beobachtet die Nachrichten ganz genau. Macht sich morgens Gedanken darüber, was das Thema des Tages sein könnte. „Ich stelle mir immer die Frage: Welche Auswirkungen hat diese oder jene Nachricht auf das persönliche Leben der Menschen“, erzählt Plassmann. Entsprechend selten sind von ihm Zeichnungen zu Frau Merkel oder anderen Prominenten zu sehen und dafür um so häufiger „Handwerker Plaumann“, „Kollege Küpper“ oder „Oma Kasupke“ – Menschen wie Du und Ich, die mit ihrem Handeln die Spannungen in Politik und Gesellschaft spiegeln.
Eine gute Karikatur bringe etwas auf den Punkt, ist humorvoll und regt zum Nachdenken an. Plassmann erzählt, dass er jedes Mal vier Schritte überlege: Was möchte ich machen? Wohin soll die Aussage zielen? Wie setze ich es um? Und am Ende steht das Zeichnen. Für Thomas Plassmann ist Letzteres das geringste Problem. Jeden Tag liefert er drei Karikaturen an die Zentrale der NRZ in Essen. Die Redaktion sucht dann den Beitrag aus.
Ach ja, die Urlaubszeit? Wenn er frei haben möchte, dann muss er vorarbeiten, gibt Thomas Plassmann ehrlich zu. Da aber der politische Betrieb im Sommer ruhe, sei es auch kein Problem Karikaturen vor zu produzieren.