Kleve. . Marcel Janssen wirbt seit drei Jahren Fördergelder für die Stadt Kleve ein. Bislang sind stolze 16,9 Millionen Euro rumgekommen. Eine Bilanz.
Er wirkt bescheiden, aber wenn es sein muss, kann er offenbar ein richtiger Raffke sein. Zumindest schaffte es Marcel Janssen in den vergangenen drei Jahren 16,9 Millionen Euro von Bund, Land, EU und anderen Geldgebern locker zu machen. Wo immer ein Töpfchen mit Geld steht, zapft es der Verwaltungsmitarbeiter an - zum Wohle der Stadt.
Im Hauptausschuss stellte Marcel Janssen jetzt seine Arbeit vor und er zog eine kleine Bilanz. Gemeinsam mit den Fachbereichen hat er zahlreiche Fördergelder für Projekte beantragt und diese auch bewilligt bekommen. Zu nennen wären die E-Radbahn, die Kläranlage, das Projekt „Wasser als Waffe“ oder ein Einstiegsprogramm für Kindertagesstätten.
Neues Sportzentrum für Kellen
Neun Projekte mit einem Volumen von 20,1 Millionen Euro stehen noch aus. Wenn alles läuft, könnten 12,3 Millionen Euro Fördergelder herausspringen.
Das wäre zum Beispiel Geld für die Sportzentren in der Oberstadt und in Kellen. Für beide Großprojekte hat die Politik jetzt einen Antrag genehmigt. Mit dem bundesweiten Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ sollen für die Modernisierung der Sportanlagen in Kellen insgesamt knapp sieben Millionen Euro ausgegeben werden. Geplant sind zwei Kunststoffrasenplätze, eine Leichtathletik- und Kugelstoßanlage, eine Weitsprunggrube und eine 100 Meter Sprintstrecke für den Schulsport. Für Freizeitsportler sollen zwei Beachvolleyballfelder und mehrere Boulefelder zur Verfügung gestellt werden. Zentraler Mittelpunkt ist ein neues, eingeschossiges Multifunktionsgebäude. Hierin sollen künftig auch Integrations- und Deutschkurse angeboten werden.
Auch die Studierenden der Hochschule Rhein-Waal sollen hier ein Quartier finden. Vom Bund könnten 3,1 Millionen Euro bezuschusst werden. Die Stadt hat aber auch einen Antrag an das Land NRW gestellt. Hier wäre eine Förderung in Höhe von 6,21 Millionen Euro möglich.
Neue Umkleiden für Materborn
Ähnlich umfangreich ist das Vorhaben des Sportzentrums in Materborn. Hier plant die Stadt Kleve die Errichtung eines dritten Kunststoffrasenplatzes sowie den Bau neuer Umkleiden und Schulungsräume. Auch hier soll das Integrationsangebot im Quartier ausgeweitet werden. Die Baumaßnahme kostet 5,7 Millionen Euro. Die Stadt beantragt jetzt beim Bund einen Zuschuss in Höhe von 2,58 Millionen Euro.
Kämmerer Klaus Keysers betonte, dass die Stadt in der Vergangenheit deutlich weniger Fördermittel beantragt habe, da schlicht die Zeit im Arbeitsalltag fehlte. Denn die Beantragung ist sehr zeitaufwendig und erfordere viel Schreibarbeit. Marcel Janssen befindet sich in einem ständigen Austausch mit den Fachbereichen, die für jeden Antrag auch die nötigen Informationen bereitstellen müssen. „Das mache ich nicht alleine. Das ist richtige Teamarbeit“, so Janssen im Hauptausschuss.
In Sachen Turnhalle am Stadion stimmten SPD und FDP gegen den geplanten Standort an der Stadionstraße. Petra Tekath (SPD): „Die Turnhalle gehört da einfach nicht hin. Die Vereine sind anderer Meinung und der Bedarf der Schulen wirkt konstruiert.“ CDU, Grüne und Offene Klever stimmten für den Standort.