Kleve / Kamp-Lintfort. . ... dass die Hochschule keinen Schaden nimmt. Die „herausfordernde Situation“ könne sie stärken, hofft Prof. Dr. Jens Gebauer.

Wie lange ist eine Kündigungsfrist der Präsidentin Dr. Heide Naderer der Hochschule Rhein-Waal? Wie viele Monate dauert voraussichtlich die Nachfolgesuche? Was wird sich spürbar in der Übergangszeit ändern? Ist die Lage jetzt vergleichbar mit der Präsidentschaftskandidatur zum Ende der ersten Amtsperiode von Prof.Dr. Klotz? Auf diese und andere Fragen gab es gestern von Kanzler Michael Strotkemper keine Antwort. Es gebe generell „leider keine Äußerungen“ aus Kleve oder Kamp-Lintfort, antwortete Lisa Kurpiun, Stabstelle Strategische Kommunikation und Marketing: „Wir klären derzeit die nächsten Schritte“.

Als Vizepräsident für Personal- und Organisationsentwicklung war Prof. Dr. Georg Hauck (passenderweise mit dem Fachbereich Kommunikationspsychologie) zwar im Juni zurückgetreten. Er führt aber jetzt die Amtsgeschäfte des Hauses von Kamp-Lintfort aus zunächst weiter – momentan noch eine Woche lang von seinem Urlaubsort aus.

„Ein Edelstein in beiden Regionen“

Professor Dr. Jens Gebauer in Kleve, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer, sieht „die Führungsspitze“, das ganze Präsidium inklusive seiner Person, in der Verantwortung, dass die Hochschule durch die „jetzige besonders starke Herausforderung“ keinen Schaden nimmt. „Sie ist ein Edelstein in beiden Regionen“, Kleve und Kamp-Lintfort. „Es rüttelt jetzt im Karton, wir wären besser dran ohne, aber wir müssen es bewältigen. Viele, die auch in zweiter, dritter Reihe stehen, bis hin zur Poststelle,“ zeigten Engagement, dass „Vision und Strategie aus dem Hochschulentwicklungsplan“ umgesetzt würden.

Gebauer hatte die Hochschulwahlversammlung vorbereitet, die dann durch den Rücktritt von Präsidentin Dr. Heide Naderer – zweieinhalb Jahre vor Ende ihrer Sechs-Jahre-Amtszeit – entfiel. Die Lage habe Ressourcen und Zeit gekostet. „Schauen wir in die Zukunft“, so Gebauer. „Es ist eine tolle Hochschule“ mit großer Breitenwirkung. Er trägt dazu bei.

Personal und Geld für neues Projekt

Musik, Sport, Summer-School, zdi-Zentrum cleverMINT Kreis Kleve, erfolgreiches Studium Generale – nach „Energie“ folgt nun das Thema „Wasser“. Gebauer verbindet externe regionale Referenten mit Professoren. Die HSRW plane einen Humboldt-Abend, führe das „Boa-Food“-Projekt in Kenia/Afrika fort (Verbesserung der Ernährungslage). Gebauer gründet nun einen Arbeitskreis zu einem EU-Projekt „offene Wissenschaft“, für das Personal eingestellt wurde und Geld bereit liegt. „Wir wollen als Hochschule für angewandte Wissenschaft bekannter werden und unsere Vorreiterrolle stärken“, sagt er. Nicht zuletzt bereitet der Gartenbauprofessor die Landesgartenschau 2020 in Kamp-Linfort als Mitglied im Fördervereinsvorstand mit vor.

„Die Region ist sehr pro Hochschule ausgerichtet. Das ist ein unglaubliches Pfund“, erinnert Prof. Dr. Jens Gebauer. „Ich hoffe, dass wir gestärkt aus der herausfordernden Situation hervor gehen“.