Kleve. . 20 neue Wohnungen für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte entstehen dafür an der Wiesenstraße in Kleve. Beitrag zur Entspannung der Wohnungsnot.
Die SPD hat es sich nicht leicht gemacht, eher „schwer getan“, sich doch vom Gerd-Hölzel-Haus an der Wiesenstraße 31-33 zu verabschieden. Es wird abgerissen. Besonders die älteren Sozialdemokraten hingen an dem schönen Gebäude aus dem Jahr 1903, das für viele emotionale Heimat war. Das wurde auch auf dem Unterbezirksparteitag am Wochenende deutlich.
Zwei Jahre lang hatte man überlegt. Es ging um Investieren oder Abreißen. „Es wurden alle Möglichkeiten abgewogen“, antwortet die Sprecherin des Unterbezirks, Andrea Schumann-Gregorius, auf NRZ-Anfrage. Doch es hätte erhebliche Investitionen gekostet, „die Bausubstanz hat ein Problem dargestellt,“ so Schumann-Gregorius.
„Der Schritt ist alternativlos. Wir müssen uns den Anforderungen der Zukunft stellen“, antwortet Christian Nitsch, Schatzmeister des SPD-Unterbezirks, der NRZ. „Die Mehrkosten der Altimmobilie haben von Jahr zu Jahr zugenommen. Unter ökonomischen, ökologischen und wohnungspolitischen Gesichtspunkten“ sei ein Neubau die beste Lösung. „Wir leisten damit einen aktiven Beitrag zur Entspannung der Wohnungsnot in Kleve,“ so Nitsch.
Denn der Neubau mitten in der City neben der Hochschule wird für 20 Wohneinheiten geplant: 14 für Einpersonenhaushalte und sechs für Zweipersonenhaushalte. Neun Wohneinheiten davon sind rollstuhlgerecht. Ingesamt 1114 Quadratmeter Wohnfläche.
Besonders Alleinerziehende und alleinstehende ältere Menschen suchen dringend in Kleve Wohnungen. Das hätten Parteimitglieder und Bevölkerung immer wieder vorgetragen, erinnert Schumann-Gregorius. Es stehe der SPD gut an, „Position zu beziehen und sozialen Wohnungsbau anzubieten.“
Studenten-WGs zogen um
Bisher lebten Studenten in Wohngemeinschaften im haus an der Wiesenstraße. Zum Ende des Semesters haben alle Ersatz gefunden, einem Studenten wurde eine Interimsmöglichkeit angeboten. Auch eine Familie wohnte im Gerd-Hölzel-Haus. Sie ist inzwischen umgezogen und sei „sehr langfristig“ über die nötige Kündigung informiert gewesen.
Die SPD plant für sich im Neubau als Büro im Erdgeschoss nur so viel Gewerbefläche ein, wie sie wirklich braucht für SPD-Kreis-Büro und Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Dr. Barbara Hendricks. Und in den rund 248 Quadratmetern SPD-Nutzfläche ist auch ein großer Raum enthalten, der als Versammlungsraum ebenso für andere Vereine, Einrichtungen oder Gruppen zur Verfügung gestellt wird. Man werde ihn als „Nachbarschaftsraum“ anbieten, wurde beim Unterbezirksparteitag deutlich.
SPD-Büros im ehemaligen Hotel
Umziehen muss während des Abrisses und Neubaus auch die SPD mit dem Wahlkreisbüro des Bundestags mit zwei Leuten und dem Büro des Unterbezirks mit zwei Angestellten. Während der Bauphase werden im Clivia-Haus am Klever Ring (vormals Hotel Cleve) Hotelzimmer mit dem frühen Charme der 80er Jahre auf die Anforderungen als Büroraum entsprechend praktisch umgerüstet.
Das Haus wird seit 1986 von der Bundes-Treuhänderin der SPD verwaltet – .Sie ist Treuhänderin u.a. für alle Immobilien der Bundespartei SPD.
Seit 1987 wurde das Haus von SPD Kreis Kleve und damals auch AWO genutzt. Organisation und Durchführung des Umbaus vor Ort regelt der SPD-Unterbezirk.
Baukosten sind mit drei Millionen Euro kalkuliert
Die Baukosten sind mit drei Millionen Euro kalkuliert. Ein entsprechender Förderantrag ist beim Kreis Kleve gestellt, aber noch nicht genehmigt. Der vorübergehende Umzug der SPD Kreis Klever Geschäftsstelle sowie des Bundestags-Wahlkreisbüros ist für Mitte Juli 2018 geplant. Mitte/Ende Juli oder Anfang August soll der Abriss beginnen. Die Bauphase ist mit 15 bis 18 Monaten veranschlagt.
Das Gerd-Hölzel-Haus, Baujahr 1903, war ursprünglich im Besitz der Deutschen Bundesbahn.