Münster/Goch. . Die Pfalzdorferin Ulrike Göken-Huismann erlebt den Katholikentag in Münster aus verschiedenen Perspektiven und genießt die Atmosphäre.
Ulrike Göken-Huismann ist zurück am Niederrhein, doch mit ihren Gedanken hängt sie am Tag danach noch den intensiven Eindrücken von Münster nach. Die Pfalzdorferin half in verantwortlicher Position mit, den 101. Deutschen Katholikentag zu organisieren – und erlebte beim größten Laientreffen der katholischen Kirche eine außergewöhnliche Atmosphäre. „Der Katholikentag hat mir das Gefühl gegeben, ein Teil von etwas Großem zu sein“, sagt Ulrike Göken-Huismann.
Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Liturgie des Katholikentages“ bereitete sie insbesondere den Zentralen Ökumenischen Gottesdienst im St.-Paulus-Dom vor, der für sie auch das Highlight der Tage in Münster bereit hielt: die Predigt der lutherischen Erzbischöfin Antje Jackelén aus Schweden. „Sie hat sehr klare Worte in Richtung Ökumene gefunden“, stellt Göken-Huismann zufrieden fest. Sie konnte sich nach dem großen Gottesdienst, den rund 2500 Menschen im Dom und weitere 3000 bis 4000 auf Leinwänden draußen verfolgten, mit Jackelén persönlich austauschen.
Inhaltliche Erwartungen erfüllt
Auch die Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier empfand sie als beeindruckend: „Er war total präsent und hat die Bedeutung einer gemeinsamen Teilnahme von Protestanten und Katholiken an Abendmahl und Kommunion betont.“ Während der Großveranstaltung habe auch die Rolle der Frau in der katholischen Kirche immer wieder eine wichtige Rolle gespielt, so Göken-Huismann. Inhaltlich erfüllte der Katholikentag demnach ihre Erwartungen: „Das war nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es gab durchaus kritische Auseinandersetzungen.“
Die Tage in ihrem ehemaligen Studienort waren für Ulrike Göken-Huismann zudem durch unzählige Begegnungen mit Menschen aus Goch und vom gesamten Niederrhein geprägt. Im Zelt der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, für die sie hauptberuflich als Geistliche Begleiterin im Bundesvorstand arbeitet, traf die Pfalzdorferin auch alte Weggefährten wieder.
Fünf Wochen nach der Amokfahrt in Münster fand der Katholikentag unter sichtbar verschärften Sicherheitsbedingungen statt: für den Verkehr abgeriegelte Innenstadtstraßen, Wassertanks als Sperren gegen Fahrzeuge, ein über den Köpfen kreisender Hubschrauber und Security an vielen Ecken. „Ich bin sehr froh, dass nichts passiert ist“, sagt Ulrike Göken-Huismann, für die nach einem freien Tag am Dienstag wieder der Alltag beginnt. Die friedvollen Bilder aus Münster bleiben dabei in ihrem Kopf.
>> DER NIEDERRHEIN PRÄSENTIERTE SICH
„Sehr viele Menschen vom Niederrhein“ traf Ulrike Göken-Huismann in Münster. Auch Laura van den Berg und ihr Freund Marco Foresta waren aus Kleve nach Westfalen gereist, um dort Schals zu verteilen, Besuchern den Weg zu erklären oder beim Einlass zu kontrollieren. „Ich wollte das hier in Münster unbedingt erleben“, sagte die ehrenamtliche Helferin.
Das Kreisdekanat Kleve präsentierte sich auf der Katholikentags-Bühne auf dem Überwasserkirchplatz. Drei Motorradfahrer aus dem Kreis hatten dorthin auch Weihbischof Rolf Lohmann als Sozius auf der ersten Maschine gebracht. Die 90-minütige Präsentation begleitete musikalisch das Geschwisterpaar Sarah und Daniel Verhülsdonk aus Goch.
Bereits zum Auftakt des Katholikentags hatten die Besucher beim Abend der Begegnung einiges über den Niederrhein auf unterhaltsame Art und Weise gelernt. WDR-Moderatorin Steffi Neu aus Keppeln testete in dem knapp dreistündigen Programm im Niederrhein-Quiz unter anderem das Wissen des Klever Kreisdechanten Probst Johannes Mecking.