Bedburg-Hau/Kleve. Die Dependance der Joseph-Beuys-Gesamtschule in Bedburg-Hau soll Ende Juli geschlossen werden. Politik sucht nach Lösung für eine Nachnutzung.
Wenn die Klever Politik zustimmt, wird der Teilstandort der Joseph-Beuys-Gesamtschule in Bedburg-Hau bereits zum 31. Juli geschlossen. Die Schulleitung habe Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing, ihrem Bedburg-Hauer Amtskollegen Peter Driessen und Schulaufsichtbeamtin Anja Bentele-Brückner mitgeteilt, dass ein guter und gesamtschulspezifischer differenzierter Unterricht nicht mehr gewährleistet werden kann“, teilte die Stadt Kleve am Freitag mit. „Die pädagogischen Argumente haben mich überzeugt“, sagte Driessen auf NRZ-Nachfrage. In der jüngsten Sitzung des Bedburg-Hauer Rats hatte er festgestellt: „Ich kann diese Entscheidung akzeptieren, wenn Kleve sie denn so fällt.“
Eine Nutzung des Teilstandorts am Rosendaler Weg in Bedburg-Hau ist längstens bis zum Ende des Schuljahres 2020/2021 genehmigt bzw. nur solange, wie ein ordnungsgemäßer Unterrichtsbetrieb sicher gestellt werden kann. „Wir würden den Schülerinnen und Schülern jedoch einen Teufelsdienst erweisen, wenn wir die Schule fortführen würden“, meinte Bürgermeister Driessen im Gespräch mit der NRZ. „Zum großen Teil befinden sie sich in Differenzierungskursen und müssen teilweise mehrfach am Tag zwischen Bedburg-Hau und Kleve hin und her fahren.“
Elternabend am 7. Mai
Weil die Schülerinnen und Schüler dafür früher aus dem Unterricht gehen müssen und erst einige Minuten nach Beginn der neuen Schulstunde am anderen Standort ankommen, verlieren sie bis zu einer Schulstunde pro Tag. Nicht zumutbar, findet auch die Bezirksregierung Düsseldorf, die „aus pädagogischen Gründen das Begehren der Schulleitung unterstützt, den Teilstandort bereits zum 31. Juli 2018 aufzugeben“, wie es in der Pressemitteilung aus Kleve heißt.
Die Verwaltung der Schwanenstadt werde eine Drucksache mit der entsprechenden Empfehlung für den Schulausschuss vorbereiten. Bürgermeisterin Sonja Northing, Bürgermeister Peter Driessen und der Schulleiter der Joseph-Beuys-Gesamtschule, Christoph Riedl, werden zudem bei einem Elternabend am Montag, 7. Mai, über die Details und das weitere Vorgehen informieren.
Als „absehbar, aber sehr schade“, bezeichnete Michael Hendricks das vorzeitige Aus. „Wir verlieren einen weiterführenden Schulstandort in unserer Gemeinde“, stellte der FDP-Fraktionsvorsitzende in Bedburg-Hau fest.
Diskussionen über die Nachnutzung
Wie es mit dem Gebäude am Rosendaler Weg im Gemeindezentrum weiter geht, steht noch nicht fest. „Erst einmal müssten wir die Schule abwickeln“, betonte Bürgermeister Driessen. Für die Nachnutzung gebe es mehrere Ideen. So habe sich die Gesundheits- und Krankenpflegeschule der LVR-Klinik Bedburg-Hau nach der Möglichkeit erkundigt, dort Räume anzumieten. Auch ein Grundschulzentrum wurde schon einmal diskutiert.
„Wir sollten die Schließung des Standorts auch als Chance begreifen“, sagte Peter Driessen. „Weil unsere Entscheidung Auswirkungen für mindestens 30 Jahre haben wird, müssen wir uns dafür Zeit und Ruhe nehmen.“ Bei einem noch nicht genau terminierten Workshop an einem Samstag sollen die Mitglieder des Bedburg-Hauer Gemeinderats gemeinsam Antworten auf die entscheidende Frage finden, die Michael Hendricks formuliert: „Was ist das Beste für das Zentrum?“