Kalkar/Bedburg-Hau. . Huisberden statt Emmericher Eyland: Die interkommunale Löschgruppe schlägt anderen Standort für Feuerwehrhaus vor.

Die Stadt Kalkar hat die Planungen für einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Emmericher Eyland vorerst gestoppt. „Uns hat die Nachricht erreicht, dass sich die Löschgruppe Huisberden/Emmericher Eyland/Bylerward andere Pläne wünscht“, sagte Bürgermeisterin Britta Schulz im Ausschuss für Feuer- und Katastrophenschutz. Demnach soll das Feuerwehrhaus in Huisberden gebaut werden und auch die Verantwortungen in der seit 2007 bestehenden interkommunalen Vereinbarung getauscht werden. Dem neuen Vorschlag folgend wäre dann die Gemeinde Bedburg-Hau für den Betrieb und die Unterhaltung des Gebäudes zuständig und die Stadt Kalkar für das Fahrzeug.

Peter Driessen, Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau, bestätigte auf NRZ-Anfrage, dass er mit seiner Amtskollegin Britta Schulz über die neue Idee gesprochen habe. Im nicht-öffentlichen Teil der heutigen Ratssitzung soll sie der Politik vorgestellt werden. Dem möchte Driessen nicht vorgreifen. Nur so viel sagt der Bürgermeister vorab: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und ich finde die Idee so schlecht nicht.“

Baugrundstück an der Fährstraße in der Diskussion

Auch die Politik hält sich vor der Sitzung bedeckt und möchte wie die Freiwillige Feuerwehr in Bedburg-Hau das Beratungsergebnis heute Abend abwarten. „Wir kennen die Faktenlage noch nicht. Die Wehrführung ist von dieser Entwicklung total überrascht“, sagte Michael Hendricks, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr.

Entwurf des Brandschutzbedarfsplans

Benjamin Käser vom Ingenieurbüro „antwortING“ stellte dem Ausschuss die Änderungen am Entwurf des Brandschutzbedarfsplans vor, die sich aus einem Gespräch mit Kreisbrandmeister Reiner Gilles ergeben haben.

Das Schutzziel soll bestehen bleiben: Nach acht Minuten soll eine Löschgruppe am Einsatzort eintreffen, nach weiteren fünf Minuten eine Löschstaffel. Die Gutachter hatten dagegen vorgeschlagen, mit weniger Personal schnell vor Ort zu sein und weitere Kräfte nachrücken zu lassen.

Der Plan soll in einer Sondersitzung beschlossen werden.

Bei dem ins Auge gefassten Standort in Huisberden soll es sich um ein Baugrundstück neben dem Wohnhaus der Lebenshilfe an der Fährstraße handeln. Dem Vernehmen nach könnte ein Investor das Feuerwehrgerätehaus bauen. Dann würden Mietzahlungen fällig.

Die bisherigen Planungen sahen vor, die marode Feuerwehrstation in Emmericher Eyland abzureißen und neu zu bauen. Zudem sollte die unmittelbar nebenan liegende ehemalige Schule saniert und zu einem „Dorftreff“ umgebaut werden, den auch die Feuerwehr nutzen könnte. An dem Vorentwurf werde nun zunächst nicht mehr weiter gearbeitet, „weil klar sein muss, in welche Richtung es geht“, sagte Bürgermeisterin Britta Schulz. „Wir müssen auf eine Nachricht aus Bedburg-Hau warten.“

Interkommunale Zusammenarbeit

Grundsätzlich halte die Verwaltung den Vorschlag für nachdenkenswert, so Schulz. „Er muss natürlich bis ins Letzte geprüft werden. Noch sind das allerdings ungelegte Eier.“ Stadtbrandinspektor Roland Matenaer sagte auf Frage des sachkundigen Bürgers Christian Görtzen (CDU), dass nach einer eingehenden Prüfung ein Tausch der Verantwortlichkeiten für die Leitung der Kalkarer Feuerwehr in Ordnung wäre.

Zum Ende eines jeden Jahres kann die interkommunale Vereinbarung mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden. Daran hat die Stadt Kalkar jedoch keinerlei Interesse, wie der Ausschuss betonte. Auch Bedburg-Hau möchte die Zusammenarbeit fortsetzen. Über das Wie liegt nun jedoch ein neuer Vorschlag auf dem Tisch.