Kalkar. . Kalkarer Familien-Unternehmen sucht Standort im Raum Wesel. Nach Grundstückskauf an der B57 in Kalkar wird über Ausstellungsflächen nachgedacht.
650 Fahrzeuge, schwere Lastwagen ebenso wie flotte Transporter, hat „Wolters Nutzfahrzeuge“ an seinen mittlerweile vier Standorten in Kalkar, Bocholt, Geldern und Krefeld im vorigen Jahr verkauft. „Das Geschäft brummt“, freuen sich die gemeinschaftlichen Gesellschafter Wilhelm Wolters und Hans-Gerd Perau. Die Expansion ist aber noch nicht beendet. Ein fünfter Standort fehle noch. „Im Raum Wesel-Dinslaken“, sagt Wolters.
Der 55-Jährige leitet das Familien-Unternehmen mittlerweile in der vierten Generation. Ur-Großvater Peter Anton Wolters hatte die Firma 1896 als Schmiede gegründet. „Wobei Wolters-Vorfahren schon im 16. Jahrhundert mit ,Feuer und Eisen' geschäftlich zu tun hatten“, weiß der gelernte Landmaschinen-Techniker, der auch Kfz-Meister ist.
Trecker nur noch als Museumsstück
Doch mit Schmiede-Arbeiten hat das Unternehmen an der Kastellstraße in Kalkar heute nichts mehr zu tun – einen Trecker etwa findet man nur noch im Eingangsbereich, ein Museumsstück. Perau: „Ab 1991 haben wir uns komplett aus dem Geschäft mit Landmaschinen zurückgezogen.“
Beim heutigen Geschäft geht’s um schwere Zugmaschinen, meist von Iveco, die Wolters etwa an Speditionen verkauft, aber auch Kipper für die Kies-Industrie. „Für Neufahrzeuge sind wir in erster Linie Iveco- und Fiat-Professional- Vertragspartner, verkaufen als gebrauchte auch MAN-Trucks, sowie alle anderen gängigen Marken“, erklärt Wolters. Darüber hinaus ist Wolters Vertrags- und Service-Partner von MAN-Trucks, Fiat Professional und Iveco.
Mehr Wohnmobile in Werkstätten
Wie gesagt: Die Geschäfte laufen gut, die Werkstätten an den vier Standorten haben alle Hände voll zu tun. „Unsere Kunden sitzen im westlichen Münsterland und am Niederrhein“, beschreibt Hans-Gerd Perau das Betätigungsfeld. Was fehlt, sei ein eigener Standort im Großraum Wesel/Dinslaken. „Da würden wir am liebsten einen Mitbewerber übernehmen, so wie wir es 2004 in Krefeld getan haben“, erinnert sich der 56-jährige Hasselter.
Bislang hätte sich aber noch nichts Konkretes ergeben. Und auf der „Grünen Wiese“ neu zu bauen, ganz ohne Kundenstamm, sei zwar eine Option, aber nur die zweitbeste. Da müssten nur für den Neubau gut drei Millionen Euro in die Hand genommen werden.
Apropos Euro: Mit seinen derzeit 91 Mitarbeitern, darunter 14 Auszubildende, hat das traditionsreiche Unternehmen im Vorjahr 25 Millionen Euro Umsatz gemacht. Wobei Wolters an allen Standorten seit Jahren ein relativ neues Standbein ausbaut: Das Werkstatt-Geschäft mit großen und kleinen Wohnmobilen.
45 Menschen arbeiten am Standort Kalkar
„Wir haben nicht nur große Hallentore, sondern auch entsprechende Hebe-Bühnen mit bis zu 20 Tonnen Tragkraft“, begründet Hans-Gerd Perau das anziehende Geschäft. Immerhin sorgt dieses Segment schon jetzt für 15 Prozent Auslastung der Werkstätten – Tendenz steigend. Auch das Fuhrpark-Management, das Wolters für Kommunen in ganz Deutschland anbietet, komme immer besser an.
Am Standort Kalkar, an dem 45 Mitarbeiter beschäftigt sind, werde ständig investiert. Gerade erst habe man das unbebaute Grundstück zwischen Firmengelände und der B57 erworben. „Hier wollen wir absehbar mehr Werbung für unsere Firma machen, „vielleicht mit einer Ausstellungs-Fläche für unsere Fahrzeuge“, blickt Wilhelm Wolters in die nahe Zukunft.
Diskussion um das „Gewerbegebiet Ost“
Möglicherweise, orakelt er, könne ja mal das Ortseingangs-Schild an der B57 ein Stück weiter in Richtung Marienbaum verlagert werden. „Dann könnte man das neue ,Gewerbegebiet Ost’ direkt von der Bundesstraße aus erreichen und auch die neu anzusiedelnden Unternehmen könnten ihre Grundstücksflächen komplett nutzen“, findet der Unternehmer. Ahnend, dass das wohl ein frommer Wunsch bleiben dürfte.
Dennoch sollte sich die Stadt Kalkar dafür bei den zuständigen Genehmigungsbehörden stark machen, findet Wolters – „um bessere Rahmenbedingungen für Gewerbe- und Wohnbau an den Ortsrändern zu schaffen!“