Kranenburg. . Planungs- und Umweltausschuss vertagte die Entscheidung über das Rahmenkonzept zur Bebauung des Geländes am Pollseweg in Nütterden.
Vor zwei Jahren hat die Gemeinde eine rund 2,3 Hektar große Bauerwartungslandfläche südlich der Straße „Pollseweg“ und westlich der Straße „Schaafsweg“ in Nütterden erworben. Derzeit steht das Gelände als „Fläche für Landwirtschaft“ im Flächennutzungsplan. Pferde und Schafe grasen dort. Das könnte sich in naher Zukunft ändern. Nach dem Wunsch der Gemeinde sollen hier bald Eigenheime stehen. In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am Donnerstagabend stellte Stadtentwickler Dr. Fabian Borchert von Wolters Partner aus Coesfeld das Rahmenkonzept zur Entwicklung einer Wohnbaufläche vor. Die Verwaltung will „Auf dem Poll“ eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Erstellung eines Bebauungsplans anstoßen.
Zwar stellt der Regionalplan die Fläche noch als Freiraum dar, langfristig aber, so Borchert, sei hier ein Siedlungsbereich bis hin zur Römerstraße denkbar. Nach dem Entwurf der Coesfelder Planer könnten am Pollseweg bis zu 25 Baugrundstücke à 500 Quadratmeter ausgewiesen werden (1. Bauabschnitt). Würde das gesamte Gelände bebaut, könnten hier sogar bis zu 70 Wohneinheiten entstehen.
64 Interessenten
Spieplatz wird obstwiese
Der nicht mehr genutzte Spielplatz im Mühlenfeld sollte nach dem Willen eines Teils der Kranenburger CDU bebaut werden.
Die FDP wollte einen Teil der Fläche als Parkplatz genutzt wissen. Bündnis 90/Die Grünen wünschten sich, dass die Fläche eine Obstwiese werden solle. Das sah auch die SPD so. Der Vorschlag der Verwaltung, die Wiese öffentlich zugänglich zu machen und Obstbäume zu pflanzen, wurde schließlich mehrheitlich angenommen.
Für Kranenburg wäre dies sicher eine wünschenswerte Entwicklung. Die Verwaltung hat aktuell 64 Interessenten (33 aus Kranenburg, 19 aus Kleve, sechs aus umliegenden Gemeinden, sechs Niederländer), die in der Gemeinde ein Eigenheim bauen möchten.
Für die komplette Erschließung der Fläche sah der Planer zwei Varianten (unterschiedlicher Verlauf einer neuen Wohnstraße) in drei Bauabschnitten vor. Zuerst würde es um die Entwicklung eines circa 80 Meter breiten Streifens entlang der nördlich bereits vorhandenen Wohnbaufläche Pollseweg gehen, weitere Bauabschnitte in Richtung Süden wären danach denkbar. Die Erschließung des Bereiches zwischen Römerstraße und Pollseweg würde mit je zwei Anbindungen an die Straßen „Auf dem Poll“ und „Schaafsweg“ ermöglicht.
Nachbesserung gefordert
SPD und Grüne sahen beide vorgestellte Varianten kritisch, vor allem befanden sie die geplante Bebauung als zu dicht, die Grundstücke als zu klein – „eine Anlage wie vom Reißbrett“ – und baten den Planer um Nachbesserung. „Natürlich“, so Bürgermeister Günther Steins, „gilt das Gebot so wenig Fläche wie möglich zu verbrauchen.“ Er riet jedoch davon ab, „Briefmarkenlösungen zu machen“. Es gehe doch zunächst nur darum, einen möglichen Entwurf zu haben. „Die Leute haben die Erwartung hier ein Grundstück zu finden.“
Doch auch die CDU blieb skeptisch. Fraktionsvorsitzender Joachim Janßen wünschte sich mehr Zeit, um „die Fläche mit Bedacht zu planen und Fehler aus der Vergangenheit zu vermeiden“. Die Entscheidung zum Rahmenkonzept wurde einstimmig in die nächste Sitzung des Ausschusses vertagt.