Kalkar-Appeldorn. . Das Feuerwehrgerätehaus in Appeldorn wurde immer noch nicht bezogen. Neuer Übergabetermin ist im März – wenn alle Mängel beseitigt worden sind

Roland Matenaer kann die einzelnen Übergabetermine mittlerweile herunterbeten. Der Löschgruppenführer aus Kalkar-Appeldorn wartet mit seiner Truppe seit fast einem Jahr darauf, dass das neue Feuerwehrgerätehaus an der Reeser Straße endlich genutzt werden kann. Doch Monat für Monat wird der Termin verschoben, weil Baumängel noch nicht beseitigt worden sind. Am 19. Januar hätte die Bauabnahme erfolgen sollen – doch bis heute sind noch keine Feuerwehrwagen im Gerätehaus zu sehen.

Technik, die nicht begeistert

Die Löschgruppe selbst nimmt es mit sarkastischem Humor und hatte ihr Karnevalsmotto für 2018 gefunden: „Länger als die Stadt am Feuerwehrhaus gemauert, nur in Berlin der Flughafen-Bau gedauert. Der ACC wünscht dem neuen Bau drei Mal gut Schlauch!“.

Auf der eigenen Homepage klingt es dann schon etwas kritischer. Zum Abnahmetermin am 19. Januar schreibt die Wehr: „Das Feuerwehrgerätehaus sollte nach Angaben des Generalunternehmers ,fertiggestellt’ sein... Nach Feststellung zahlreicher Mängel konnte das Gebäude jedoch nicht abgenommen und somit auch nicht übergeben werden.“

Roland Matenaer berichtet von Rolltoren, die mit einer Zeitschaltung nach einem Einsatz runtergefahren werden können: „Wir möchten dies aber lieber mit einer Fernbedienung steuern“, so Matenaer. An der Fassade gebe es noch Mängel und die EDV-Anlage funktioniere nicht hundertprozentig — mitunter geht es auch um Kleinigkeiten: So befinden sich Steckdosen an jenen Stellen, wo die Spinde für die Feuerwehrmänner aufgebaut werden sollen. Auch die Absauganlage muss nachgebessert werden: „Hier hatte man dem Unternehmen zuvor aber auch falsche Angaben gemacht“, so Stadtoberbaurat Frank Sundermann.

Nachjustiert werden muss ebenfalls der Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung. Die Beleuchtung ist zurzeit auch dann aktiv, wenn auf der Reeser Straße ein Auto vorbeifährt.

Keine bösen Überraschungen mehr

Ob der geplante offzielle Einweihungstermin am 5. Mai eingehalten werden kann, sieht die Feuerwehr mittlerweile kritisch: „Der Termin ist zumindest gefährdet, da nach der Fertigstellung ein dreimonatiger Probebetrieb erfolgen muss“, heißt es auf der Homepage.

Der Feuerwehr sei wichtig, dass sie ein 100 Prozent mängelfreies Gerätehaus übernimmt. „Wir wollen nach dem Einzug keine bösen Überraschungen mehr erleben“, sagt Roland Matenaer.

Bürgermeisterin Britta Schulz ist froh, wenn das Projekt abgeschlossen wird: „Wichtig ist doch, dass das Gebäude jetzt übergeben werden kann und dass wir im Kostenrahmen bleiben.“ Für die kommenden Feuerwehrprojekte hätten alle Parteien eine Menge gelernt, allerdings habe man bei den Ausschreibungen für Planungsleistungen auch nicht immer den größten Handlungsspielraum.

Frank Sundermann rückt die Verzögerungen in ein anderes Licht: „Ja, der Bau wird jetzt ein halbes Jahr später übergeben. Aber die Feuerwehr erhält eine gute Ausstattung und wir halten die Kosten. Das ist doch entscheidend.“

INFO-BOX

Der erste Übergabetermine war für Mai 2017 geplant. Dieser Termin konnte nicht eingehalten werden, weil unter anderem der Kreis Kleve Nachbesserungen bei einer Verkehrsinsel gefordert hatte. Die Insel lag in der Feuerwehrzufahrt.

Der zweite Termin wurde für Ende August 2017 angesetzt. Im Juni war allerdings schon klar, dass die Blaulichtparty ausfallen muss.

Der dritte Termin wurde im September angesetzt – und abgesagt.

Aber im November, da sollte es dann doch funktionieren. Wegen gravierender technischer Mängel wurde der vierte Termin – richtig: abgesagt.

Vor Weihnachten sollte alles im Lot sein. War es aber nicht. Also auch kein Weihnachtsgeschenk für die Feuerwehr. Fünfter Termin geplatzt.

19. Januar – der Tag X zum sechsten Termin. Die Ingenieure hatten sich festgelegt. Den Ausgang kennen Sie schon.

Für Anfang März gibt es einen neuen, siebten Termin – die Zahl hört sich doch vielversprechend an. Ganz nach Peter Maffay: Über sieben Brücken musst Du gehen...