Kleve/Nimwegen. . Die Nimweger Maartensklinik erteilt jetzt seinen Mitarbeitern Sprachunterricht: „Wir wollen eine bessere Kommunikation mit deutschen Patienten.“

Eigentlich hat sie jetzt schon Feierabend. Pauline Henderson arbeitet in der orthopädischen Abteilung der Maartensklinik in Nimwegen und macht nun wöchentlich eine Extraschicht. Gemeinsam mit sechs weiteren Kollegen büffelt sie am Abend die deutsche Sprache. Sie lernt Redewendungen fürs Telefonieren, sie studiert Patientengespräche ein und formuliert Arztbriefe. Pauline Henderson möchte noch dichter am deutschen Patienten sein und nimmt die Grammatikquälerei am Abend gerne in Kauf: „Das Verhältnis zum Patienten entwickelt sich sehr viel einfacher und besser, wenn man die gleiche Sprache spricht“, sagt sie. Und ein Patientengespräch über einen Bandscheibenvorfall auf Deutsch zu führen, muss trainiert werden.

Die Maartensklinik in Nimwegen startet jetzt eine neue Offensive, um das Wohlbefinden der deutscher Patienten im Krankenhaus zu erhöhen. 40 Mitarbeiter erhalten acht Wochen lang einen Intensivkurs Deutsch, denn eine hausinterne Untersuchung hat ergeben, dass vor allem der Faktor Sprache das größte Problem für viele Patienten darstellt. Jedes Jahr nutzen 160 Menschen aus dem Kreis Kleve das fachspezifische Angebot in Nimwegen. Vor allem auf den Gebieten der Rheumatologie, Orthopädie und Rehabilitation hat sich das Haus spezialisiert.

Patientenfreundlich

Die Maartensklinik wurde in den Niederlanden bereits mehrfach als patientenfreundlichstes Krankenhaus ausgezeichnet. Orthopäde Mark Stegeman erklärte, dass man mit dem Sprachangebot vor allem die Kommunikation mit den deutschen Patienten verbessern möchte. „Es ist wichtig, dass wir grenzüberschreitend eine gute Versorgung der Bevölkerung hinbekommen. Und mit einer guten Kommunikation machen wir einen wichtigen Schritt“, sagte Stegeman. So erhalten nicht nur Ärzte und Pflegepersonal einen Sprachkurs, sondern auch die Damen und Herren am Empfang.

Durchgeführt werden die zweieinhalbstündigen Spracheinheiten von der Nimweger Radboud-Universität. Acht Wochen lang schickt die Hochschule qualifiziertes Personal in das Unternehmen. Darunter befindet sich auch Lehrerin Karin Derksen aus Kalkar, die seit vielen Jahren in der niederländischen Grenzregion lebt. Karin Derksen lehrt mit modernen Methoden, wie man schnell die Grammatik erlernt.

Deutsche Sprache ist eine Herausforderung

Für Pauline Henderson und ihre Kommilitonen bleibt die deutsche Sprache dennoch eine Herausforderung: „Vor allem das Telefonieren fällt mir noch schwer“, sagt Pauline Henderson. „Mein Ziel ist es, nach diesen acht Wochen selbstständig ein Patientengespräch auf Deutsch zu führen. Es ärgert mich immer, wenn ich etwas mitteilen möchte und mich nicht richtig ausdrücken kann. Ich hoffe, dass dies nach diesem Kurs etwas leichter geht.“