Kleve. . Gestern wurden die Entwürfe für das neue Pfarrzentrum an der Kapitelstraße in Kleve präsentiert. Den Zuschlag erhielt ein Architekturbüro aus Aachen

Knapp sieben Stunden haben sie gestern ihre Köpfe zusammengesteckt, um einen Entwurf für das neue Pfarrzentrum an der Kapitelstraße zu wählen. Am Ende war sich die Jury der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt einig: Der Beitrag des Architekturbüros Hahn Helten aus Aachen soll es werden. „Dies ist ein herausragender Entwurf mit einer spannungsreichen und wirksamen Akzentuierung“, sagte Architekt Volker Droste, der der Jury – besetzt mit Laien und Experten – vorsaß.

Das neue Pfarrzentrum soll auf 650 Quadratmeter von ganz unterschiedlichen Gruppen genutzt werden können. Es wird ein Pfarrheim errichtet, mit integrierter Pfarrverwaltung im Obergeschoss. In einem Nebengebäude werden zwei Wohnungen für die örtlichen Pfarrer und eine Gästewohnung untergebracht. Perspektivisch werden auf dem Gelände des ehemaligen Karl-Leisner-Jugendheims zwei größere Wohngebäude errichtet.

Der Jury war wichtig, dass das Gebäude als eine kirchliche Einrichtung wahrgenommen wird und nicht beliebig wirkt. Eine große Öffnung der Ziegelfassade zur Kapitelstraße soll den Blick zur Kirche ermöglichen. „Ich bin von diesem Entwurf begeistert“, sagte Wolfgang Böhmer, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Er könne die Konturen der Unterstadtkirche erkennen und das sei „sehr charmant“: „Ich würde mich freuen, wenn wir das so realisieren könnten“, sagte Böhmer.

Umsetzung im Jahr 2019

Bis zur Realisierung ist es aber noch ein weiter Weg. Das Architekturbüro wird jetzt beauftragt, eine detaillierte Planung zu erstellen und einen Preis zu ermitteln. Der Kirchenvorstand wird dann die Entscheidung treffen, ob der Entwurf umgesetzt wird oder nicht. Auch Geld spielt dabei eine Rolle. Doch Michael Gerding vom Bischöflichen Generalvikariat Münster wollte gestern keine Summe nennen, die sich das Bistum als Budget gesteckt hat: „Das hängt jetzt auch von den Planungen ab“, so Gerding. Er kündigte an, dass man das Projekt jetzt zügig umsetzen wolle: „2018 wird wohl ein Jahr der Planung werden. Die Umsetzung soll dann 2019 erfolgen“.

Architekturprofessor Volker Droste sieht in dem dreigeschossigen Sieger-Gebäude viele Vorteile vereint: Es greife die bestehende Bebauung an der Kapitelstraße auf und sei dadurch kein Fremdkörper. Es schaffe einen Platz zur Ecke Von-Galen-Straße: „Das ist eine schöne Ergänzung zum Kirchplatz“, sagte Droste. Das Gebäude besteche durch eine hohe architektonische Qualität und biete sowohl der Stadt als auch der Kirchengemeinde einen Mehrwert.

Propst Johannes Mecking erhofft sich von dem Projekt auch einen Impuls für das Gemeindeleben: „Es ist wichtig, dass wir einen Treffpunkt schaffen, der den modernen Ansprüchen gerecht wird.“