Kreis Kleve. . Mit dem Parteitag am 11. November, im Clivia-Pflegezentrum möchten sich die SPD im Kreis Kleve erneuern. Der Vorstand hofft auf Diskussionen.

Die enttäuschenden Ergebnisse bei der Bundestags- und der Landtagswahl haben auch in der SPD im Kreis Kleve tiefe Spuren hinterlassen. „Wir sind in einer besonderen Situation, in der wir richtig wachgerüttelt wurden und den Druck der Mitglieder spüren. Es geht darum, das Wahljahr zu verarbeiten“, sagt Norbert Killewald, Vorsitzender des Unterbezirks, vor dem Parteitag, der am Samstag, 11. November, um 10 Uhr im Clivia-Pflegezentrum in Kleve beginnt.

Seit November 2016 Mitglieder gewonnen

Die SPD im Kreis Kleve zählt aktuell 1333 Mitglieder und ist damit im vergangenen Jahr gewachsen.

Die verstärkten Parteieintritte hängen nach Auffassung des Vorstands mit Donald Trumps Wahl, dem „Schulz-Effekt“ und einer „Trotzhaltung“ nach der verlorenen Bundestagswahl zusammen.

Mit „Wir machen uns auf den Weg“ haben die Sozialdemokraten die Mitgliederversammlung übertitelt. Es soll ein neuer und offener Weg sein. „Wir müssen uns fragen: Was können wir anders machen?“, stellt Killewald fest. Deswegen soll die Veranstaltung bewusst den Charakter einer Werkstatt erhalten, in der die Mitglieder in kleineren Arbeitsgruppen die inhaltliche Ausrichtung der SPD diskutieren. Nach Wunsch des Vorstands werden sie „von Betroffenen zu Beteiligten“. Für die SPD im Kreis Kleve soll dabei ein Leitbild entstehen, das sich an den sozialdemokratischen Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität orientiert. „Wir wollen uns nicht bedauern, sondern eine Richtung erarbeiten“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Bettina Trenckmann.

Barbara Hendricks hält ein Referat

Die Klever SPD-Bundestagsabgeordnete und noch amtierende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird in einem Impulsreferat auch aktuelle Themen wie die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Bonn ansprechen. Doch der Parteitag soll vor allem dazu dienen, Strukturen zu hinterfragen.

Die SPD will sich organisatorisch modernisieren. Dazu passt der Antrag des Ortsvereins Uedem, dem eine Kreis Klever Parteischule mit Seminarangeboten für neue Mitglieder vorschwebt. Eine bessere Vernetzung mit Vereinen und anderen gesellschaftlichen Gruppen sowie eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit nimmt sich die Partei ebenfalls vor. Mit der Erneuerung strebt der Unterbezirks-Vorstand um Norbert Killewald und seine Stellvertreterinnen Bettina Trenckmann und Sigrid Eicker im Wissen um die traditionell dominante Rolle der CDU im Kreis Kleve eine „Gestaltungsmehrheit“ an. Bessere Wahlergebnisse in der Zukunft sind das erklärte Ziel.

Dass die Sozialdemokraten in diesem Jahr Verluste hinnehmen mussten, habe weder bei der Bundestags- noch bei der Landtagswahl an den Kandidaten vor Ort gelegen, betonen die Vorstandsmitglieder: „Da hatten wir keine Schwäche.“ Deswegen wolle die Partei bei der Versammlung am Samstag, die bis circa 16 Uhr geplant ist, auch Barbara Hendricks Dankeschön sagen, kündigt Norbert Killewald an. Die Bundestagskandidatin hatte im September im Kreis Kleve knapp 31 Prozent der Stimmen geholt und damit deutlich über dem bundesweiten Ergebnis der SPD gelegen.