Kleve. . Das Klever Familienzentrum Zauberstern ist jetzt eine Sprach-Kita. Zwölf Sprachen sind vertreten. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist wichtig.

Das Familienzentrum Zauberstern des Caritasverbandes Kleve nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesfamilienministeriums teil. Die offizielle Bestätigung liegt vor.

Grundsätzlich werden Einrichtungen gefördert, die von einer überdurchschnittlichen Zahl von Kindern mit einem potenziell hohen Sprachförderbedarf besucht werden. Als zusätzliche Fachkraft mit Expertise im Bereich sprachliche Bildung wurde im Februar dieses Jahres Manuela Paufler mit einer halben Stelle eingestellt.

Zwölf Sprachen in der Kita

Paufler, die an der Fachhochschule in Nimwegen Logopädie studierte, berät, begleitet und unterstützt das Team der Kita Zauberstern. Im Mittelpunkt des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ steht die alltagsintegrierte sprachliche Bildung. Die Erzieherinnen werden unter anderem angeleitet, ihr sprachliches Handeln mit den Kindern zu reflektieren. „Insgesamt sind in unserer Kita zwölf Sprachen vertreten. Da wird die alltägliche Kommunikation manchmal zur Herausforderung“, stellt Manuela Paufler fest.

Die Erzieherinnen nutzen Gesprächsanlässe im Kita-Alltag wie zum Beispiel beim An- und Ausziehen in der Garderobe und erweitern im feinfühligen Dialog mit dem Kind dessen Wortschatz und Sprachfähigkeiten. „Besonders das tägliche Wiederholen von Worten ist im Alltag sehr entscheidend“, weiß Siegrid Schüssler, Leiterin des Familienzentrums Zauberstern.

Arbeit mit Bildmaterial

„Sprachkompetenzen eröffnen allen Kindern gleiche Bildungschancen und sorgen damit für mehr Chancengleichheit“, sagt die Fachberaterin für Sprach-Kitas, Dr. Juliane Hasselaar, vom Caritasverband Kleve. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sprachliche Bildung besonders wirksam ist, wenn sie früh beginnt. „Die Sprachbildung beruht auf drei Säulen. Neben der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung spielen die Zusammenarbeit mit Eltern sowie die inklusive Pädagogik eine wesentliche Rolle“, ergänzt Hasselaar. Sie unterstützt mit ihrer Beratung prozessbegleitend die Qualitätsentwicklung der Sprach-Kita Zauberstern.

„Bei den Eltern arbeiten wir häufig mit Bildmaterialien, wie zum Beispiel beim Thema Wechselwäsche, die wir nun mal im Alltag für die Kinder benötigen. Auch bei Informationsabenden funktioniert die Kommunikation mittels Bildern sehr gut“, freut sich Schüssler.

Um die Eingewöhnungsphase zu erleichtern, erstellen die Eltern während der ersten Kindergartentage ein „Ich-Buch“ für ihr Kind mit Fotos von der Familie und von zu Hause. Um es den Eltern zu erleichtern, sind die Seiten in Deutsch und der jeweiligen Muttersprache beschriftet. Die Kinder können sich ihre Bücher jederzeit in der Gruppe ansehen, und die Mitarbeiter sind gleichzeitig informiert, was die Kinder beispielsweise gerne essen oder spielen.

Gocher Familienzentrum ist dabei

Das Bundesprogramm zeigt, dass Vielfalt und Verschiedenheit zum Alltag in der Kita gehören. „Kinder und Erwachsene in unserer Kita erfahren täglich, dass es ganz normal ist, verschieden zu sein“, sagt Logopädin Paufler.

Neben dem Familienzentrum Zauberstern freut sich auch das Gocher Familienzentrum Sterntaler, dass es sich als Sprach-Kita, gestärkt durch das Bundesprogramm, noch mehr mit den Gemeinsamkeiten und Stärken von Kindern, aber auch mit den Unterschieden, auseinandersetzt.