Kleve. . Die Hochschule Rhein-Waal legt ihren ersten Hochschulentwicklungsplan für 2017 bis 2022 vor. Sie übernimmt Anteile am Technologie-Zentrum Kleve.
Für Hochschulpräsidentin Dr. Heide Naderer ist er ein „Meilenstein“: Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) hat am Donnerstag auf dem Campus in Kleve ihren ersten Hochschulentwicklungsplan für die Jahre 2017 bis 2022 vorgestellt. Die Hochschule richtet sich darin deutlich auf Internationalität und Nachhaltigkeit aus. „Diese Punkte rahmen alle unserer Aktivitäten ein“, sagt Dr. Naderer.
In dem auf Deutsch und Englisch veröffentlichten Strategiepapier formuliert die HSRW vier Handlungsfelder: Sie möchte „umfassende Bildung ermöglichen“, „anwendungsorientierte Forschung und Wissenstransfer stärken“, die „HSRW als sozialen Ort gestalten“ und „Strukturen optimieren und Ressourcen nachhaltig nutzen“. Dahinter stehen konkrete Ziele wie beispielsweise eine „engere Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft“, die Dr. Naderer betonte. Die Hochschulpräsidentin machte bei der Pressekonferenz öffentlich, dass die HSRW die von der Stadt Emmerich abgegebenen Anteile am Technologie-Zentrum Kleve übernehmen wird – einzig die Zustimmung des Hochschulrates fehle dazu noch.
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Über diese „gute Plattform“ hofft Dr. Naderer auf einen aufkeimenden Gründergeist bei den Absolventen: „Der Innovationstransfer ist einer der nächsten wichtigen Schritte.“ Passend dazu schwebt ihr eine Umbenennung in „Innovations-Zentrum“ vor. Zudem soll in der ersten Hälfte 2018 ein Kooperationsvertrag mit dem „Economic Board“ geschlossen werden, zu dem Hochschulen, Kommunen und die Wirtschaft in der Region Arnheim/Nimwegen gehören. „Wir möchten unseren Studierenden eine Arbeitsmarktperspektive bieten. Die Grenze spielt da für mich keine Rolle“, stellte Dr. Naderer fest.
6287 eingeschriebene Studierende
Ziel sei zudem in den nächsten fünf Jahren die Zahl der Studierenden aus den Niederlanden und dem übrigen EU-Ausland zu erhöhen. „Wir müssen in den Niederlanden bekannter werden und uns der Konkurrenz in Europa stellen“, sagte die Hochschulpräsidentin.
Von den 6287 im Sommersemester eingeschriebenen Studierenden waren 41 Prozent Nicht-EU-Ausländer. Rund drei Viertel davon kommen aus Entwicklungs- und Schwellenländern, die von den aktuell in der Diskussion stehenden Studiengebühren befreit wären. Auch wegen der geringen Anzahl der übrigen Studierenden rechnet Dr. Heide Naderer bei einer möglichen Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer nicht mit einer nachlassenden Nachfrage in Kleve und Kamp-Lintfort: „Die Qualität bleibt erste Priorität. Wenn wir gut sind, kommen die Leute weiter zu uns.“
Der erste Hochschulentwicklungsplan soll dafür die inhaltliche Richtung vorgeben. Das gesetzlich geforderte Papier wurde in den vergangenen zwei Jahren von einem Lenkungskreis erstellt, in dem Vertreter aller Hochschul-Institutionen mitarbeiteten.