Kleve. . Die Party-Coverband Skip Direction tritt seit Jahren meist im Klever und Emmericher Raum auf. Die fünf Musiker wollen das Publikum mitreißen.

Letztens haben sie in Kranenburg gespielt, beim Stüppkesmarkt. Das Publikum war begeistert, die Band auch. Bis fast drei Uhr morgens haben sie für Stimmung gesorgt, ungefähr 50 Songs zum Besten gegeben. Danach war Abbauen angesagt. Das dauert immer ein paar Stunden. „Sehr romantisch war das, als wir dann bei Sonnenaufgang nach Hause gefahren sind“, lacht Schlagzeuger Jörn Jenster.

Darüber wollen die fünf Musiker der Emmerich-Klever Party-Coverband „Skip Direction“ auch mal etwas sagen. Dass ein normaler Auftritt von vier, fünf Stunden Dauer insgesamt vielleicht 14 Stunden verschlingt. Aufbauen, die Technik zum Laufen bringen, Geräte reparieren, Einstellungen anpassen. Und nachher todmüde wieder abbauen, einpacken und verladen. Klar, sie machen das gerne. Sonst würden sie es ja nicht machen. Geld bekommen sie auch. „Aber wenn wir die echte Zeit einkalkulieren würden, wären wir weit unter dem Mindestlohn“, sagt Gitarrist Alex Scholten.

Die Familien ziehen mit

Man muss die wöchentlichen Proben und langen Auftritte also als enorm zeitintensives Hobby sehen.

Die Familien ziehen mit. „Sonst wäre das gar nicht möglich“, sagt Gitarrist Thilo Kaal. Es ist nicht nur die Musik, die ihnen Spaß macht. Sondern auch das Gefühl, auf der Bühne zu stehen. Wenn sie merken, dass sie das Publikum mitreißen. Und wenn das Publikum dann wieder sie selbst mitreißt. „Manchmal reden wir auch auf der Bühne und erzählen irgendwas“, berichtet Kaal. Früher haben sie dem Publikum mal erklärt, dass es einfach „Halt’s Maul und spiel“ rufen soll, damit sie mit dem Reden aufhören. Inzwischen müssen sie es nicht mehr erklären, denn viele im Publikum kennen die Band und wissen, wie sie tickt. Die rufen dann einfach den Spruch, und die Musik fängt wieder an.

Keine Kompromisse

Viele Besucher kommen zu den Stadtfesten, Kirmesfeiern oder sonstigen Auftritten auch eigens wegen der fünf Musiker. Richtige Fans hat „Skip Direction“ inzwischen, Leute, die bei fast jedem Auftritt sind und, so Bassist Mike Kriska, „eigentlich alles schon mitpfeifen könnten“.

Vor Weihnachten veranstaltet die Band immer ein aufwendiges Konzert im Emmericher Probenraum, zu dem sie die Familien, Freunde, Helfer und eben auch solche Dauerfans einlädt. Ansonsten ist die Band in der glücklichen Lage, sich die Auftritte aussuchen zu können. Kompromisse wollen sie nicht mehr eingehen. „Wer uns bucht, weiß, was er kriegt“, sagt Sängerin Janina Hemmers. Somit ist klar geregelt, was die Besucher nicht zu hören bekommen: Schlager und Ballermann sind tabu. „Helene Fischer mag ich auch nicht“, sagt Sängerin Janina Hemmers. Aber sonst: Für jeden muss etwas dabei sein.

Skip Direction hat auch schon ein Konzert im Knast gegeben. Bei „I want to break free“ von Queen war der Applaus besonders groß. Live auf dem Karnevalswagen waren sie schon zu hören, mitten im schönsten Schneetreiben. Bei einem Wohnzimmerkonzert und bei Kneipenkonzerten. Das Außergewöhnliche reizt sie besonders.

Immer in die richtige Richtung

„Komischerweise hat uns nie jemand gefragt, was der Name ‚Skip Direction‘ bedeutet“, sagt Thilo Kaal. Ein englischer Name, wird schon passen – so denken vermutlich viele. Dabei würde ein Engländer eher verständnislos reagieren, fürchtet Kaal. Irgendwann, ganz am Anfang und noch ohne Namen, ist auf der Bühne mal etwas schiefgegangen. „Kann mal jemand die grobe Hüpfrichtung vorgeben?“, fragte daraufhin ein inzwischen ehemaliges Bandmitglied. Hüpfrichtung – das Wort fanden sie gut. Und einer übersetzte es dann ins Englische, so wie er vermutete, dass es richtig sei. Seitdem heißt die Band Skip Direction. Dabei ist die Richtung längst klar: immer vorwärts, dorthin, wo es eine Menge Spaß und Freude geben soll.