Goch-Pfalzdorf. . Ulrike Göken-Huismann aus Pfalzdorf arbeitet im Bundesvorstand der KfD und setzt sich für mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche ein.

Sie besitzt so ein überzeugendes Lächeln. Ulrike Göken-Huismann hat Spaß an ihrer Arbeit, das kann man ihr förmlich vom Gesicht ablesen. Die 55-Jährige aus Pfalzdorf liebt den Umgang mit Menschen und besitzt eine ausdauernde Natur – beides Eigenschaften, die sie für ihre Arbeit bei der katholischen Frauengemeinschaft (KFD) gut gebrauchen kann. Ulrike Göken-Huismann wurde vor Kurzem erneut in den Bundesvorstand des katholischen Frauenverbandes gewählt und sie setzt sich bundesweit und an höchster Stelle für mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche ein.

Dicke Bretter bohren

Das sind dicke Bretter, die sie da bohren muss. „Aber wir wollen, dass sich etwas verändert“, sagt Göken-Huismann, die auch Mitglied im Zentralrat der Katholiken ist. Ziel ihres Verbandes sei es, dass Frauen in absehbarer Zeit zumindest zum Diakon geweiht werden können. Denn bislang können Frauen in der katholischen Kirche maximal zur Pastoralreferentin aufsteigen, danach ist Schluss: „Manchmal schaue ich schon neidisch auf die evangelischen Kolleginnen, die mit einer völligen Selbstverständlichkeit ihr Amt ausüben“, sagt Göken-Huismann.

Unter den deutschen Bischöfen gibt es durchaus Fürsprecher für die Ideen der KFD. „Und Papst Franziskus hat es ja wenigstens geschafft, dass man über die Stellung der Frau in der Kirche wieder reden kann.“ Und dies zu Recht: „Denn die Frauen leisten die Hauptarbeit in der Kirche. Es gibt einiges zu tun, um unsere Position zu verbessern.“ In der Urkirche habe es sowieso keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gegeben, so Göken-Huismann. Jesus habe nicht nur Männer um sich geschart. „Wenn man ins Neue Testament schaut, dann sind Frauen und Männer völlig gleichberechtigt. Es gab nicht nur männliche Apostel. Und das Priesteramt hat sich erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelt.“

„Weiberaufstand“ in der Kirche

Ulrike Göken-Huismann möchte diesen „Weiberaufstand“ in der Kirche mittragen und die KFD sei das richtige Organ, um sich immer wieder mit diese Frage zu beschäftigen. Gerne zitiert sie ein neues Buch von Christiane Florin, in dem es heißt: „Wo ein Wille ist, ist eine Weihe“. Die Pfalzdorferin hofft darauf, dass die deutsche Bischofskonferenz eine Sonderregelung für die Frauen finden kann. Es müsse ja nicht gleich die Priesterinnenweihe sein, aber Diakoninnen sollte es in Zukunft schon geben können.

Im Bundesvorstand ist Göken-Huismann zur „geistlichen Begleiterin“ gewählt worden. In der Praxis heißt das, dass sich die Pfalzdorfer Theologin um die großen Gottesdienste und Kirchentage in Deutschland kümmert, sie vorbereitet und das Spektakel drumherum organisiert. „Ich komme schon ziemlich herum“, sagt sie. Für den Katholikentag in Münster im kommenden Jahr ist sie ebenfalls für die Vorbereitung des Gottesdienstes mitverantwortlich.

Aktiv in Pfalzdorf

Neben ihrer Tätigkeit im Bundesvorstand der KfD ist die 55-Jährige auch noch in ihrer Pfalzdorfer Gemeinde aktiv. Natürlich ist sie im örtlichen KfD-Vorstand, sie singt im Arnold-Janssen-Kirchenchor und engagiert sich auch noch als Kommunionhelferin. Zudem hat sie zwei Kinder, die übrigens mächtig stolz sind auf die Arbeit ihrer Mutter.