Kleve. . Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kleve zeigt anlässlich des 775jährigen Stadtjubiläums, die Wanderausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517“, die nur noch heute im Interimsrathaus Kleve, Landwehr 4-5, zu sehen ist. Im Rahmen des Lutherjahrs wandert diese von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Ausstellung durch ganz Deutschland. Sie macht die Rolle und Bedeutung von Frauen in und für die Reformation sichtbar und stellt Frauen vor, die als Schriftstellerinnen, Liederdichterinnen, Pfarrfrauen, Predigerinnen und Herrscherinnen die evangelische Kirche zu dem machten, was sie heute ist.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kleve zeigt anlässlich des 775jährigen Stadtjubiläums, die Wanderausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517“, die nur noch heute im Interimsrathaus Kleve, Landwehr 4-5, zu sehen ist. Im Rahmen des Lutherjahrs wandert diese von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Ausstellung durch ganz Deutschland. Sie macht die Rolle und Bedeutung von Frauen in und für die Reformation sichtbar und stellt Frauen vor, die als Schriftstellerinnen, Liederdichterinnen, Pfarrfrauen, Predigerinnen und Herrscherinnen die evangelische Kirche zu dem machten, was sie heute ist.

„Die Ausstellung soll aufzeigen, dass neben Männern wie Martin Luther, auch starke Frauen eine essentielle Rolle in der Reformation der Kirche gespielt haben“, so die Gleichstellungsbeauftragte Yvonne Tertilte-Rübo. Zwei bedeutende Frauen die in Kleve gewirkt haben finden in dieser Ausstellung besondere Beachtung: Sibylle von Jülich-Kleve-Berg, 1512 – 1554, Luthers Fürstin und evangelische Landesmutter und Ilse Härter, 1912 bis 2012, eine der ersten ev. Pfarrerinnen Deutschlands und Wiederständige unter Hitler.

Luthers Landesherrin

Sibylle von Jülich-Kleve-Berg war zeitlebens „regierende Fürstin“ in Kursachsen, sie stand bis zu ihrem Tod an der Seite ihres Ehemanns, Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen. Sie war Luthers Landesherrin, eine versierte Briefeschreiberin und kompetente Gesprächspartnerin in Glaubensfragen. In Torgau lernte Sibylle von Kleve Martin Luther kennen, hörte seine Predigten und tauschte sich mit ihm aus. Luthers Bibelübersetzungen prägten ihre Sprache und ihr religiöses Denken tiefgreifend.

Ilse Herter, wurde am 12. Januar 1912 in Asperden geboren. Sie absolvierte ihr Abitur 1931 in Kleve, am Freiherr von Stein Gymnasium und studierte in Göttingen, Tübingen, Königsberg und Bonn Evangelische Theologie.

Ilse Herter ist eine der ersten beiden Frauen, die in Deutschland ordiniert wurde. 1939 verweigerte sie ihre Einsegnung als Vikarin, weil auch in der „Bekennenden Kirche“ die Ordination Männern vorbehalten bleiben sollte. Ebenso verweigerte sie 1941 die Ablegung des Eides auf Adolf Hitler, was zur Entlassung aus dem Gemeindedienst Berlin-Wannsee führte. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte sie in die Evangelische Kirche im Rheinland zurück und arbeitete bis zur Pensionierung 1972 als Schul- und Berufspfarrerin in Leverkusen und Elberfeld.