Kleve. . Nach zwei schlechten Jahren erwarten die Betreiber für 2016 einen leichten Gewinn. Mit Sparen und zusätzlichen Gästen gerät man wieder in die Spur
Die Grenzlanddraisine sei immer noch ein wichtiges Zugpferd, versichert Martina Gellert. Auf der jüngsten Tourismus-Messe in Kalkar musste die Marketing-Fachfrau aus Kleve viele Fragen zu den Fahrrädern auf Schienen beantworten. Auch wenn die Jahre 2014 und 2015 wirtschaftlich nicht erfolgreich waren, bleibe die Draisine ein touristisches Aushängeschild für Kleve.
Bessere Zahlen
In der Klever Politik wurden bei den Haushaltsberatungen bereits die ersten Stimmen laut, dass man ein dauerhaftes Defizit der Draisine nicht hinnehmen könne. Zum Glück hat der neue Geschäftsführer Gerd Scholten jetzt bessere Zahlen im Gepäck. Zwar reichte man auch im vergangenen Jahr nicht mehr an die Spitzenwerte aus der Anfangszeit heran – damals nutzten 38 000 Menschen die Draisine –, aber die Teilnehmerzahlen zeigen mit 28 000 Personen erfreulicherweise wieder nach oben. „Das sind 2000 mehr als im Jahr 2015“, sagt Scholten.
Er rechnet damit, dass die Draisine wieder ein leichtes Plus in der Kasse erzielt. Das Ergebnis habe man auch den Sparanstrengungen zu verdanken. Das feste Personal wurde von drei auf zwei Vollzeitstellen heruntergefahren. Hinzu kommen noch drei Saisonkräfte und vier Aushilfen. „Wir haben an mehreren Stellschrauben gedreht“, so Scholten. So seien die Gemeinden der Betreibergesellschaft auch bei der Pachtzahlung finanziell entgegen gekommen.
Die neue Saison startet am Freitag, 17. März. „In diesem Jahr erwarten wir auch den 300 000. Fahrgast“, sagt Martina Gellert. Bislang stehe der Zähler bei 295 000 Gästen. Vermutlich im Mai wird es einen glücklichen Gewinner treffen: „Er darf sich über eine schöne Überraschung freuen“, so Gellert.
Mehr Niederländer erwünscht
Für die anstehende Saison möchte man noch stärker die niederländischen Touristen ansprechen. Bislang kommen nur 25 Prozent der Gäste aus den Niederlanden, obwohl sich in unmittelbarer Grenznähe das Ballungsgebiet Nimwegen-Arnheim befindet. Man werde jetzt verstärkt in den Niederlanden werben, auf Campingplätzen, bei Vereinen und Unternehmen. „Wir denken, dass es auf der anderen Seite der Grenze noch Potenzial für uns gibt“, so Scholten.
Nach wie vor wird die Draisine vor allem am Wochenende genutzt. Die stärksten Pauschalangebote sind das Bauerngolf in Groesbeek und das Grillangebot auf dem Spoykanal. Mittlerweile gebe es auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Gecco-Mobils. So können Gruppen mit der Draisine nach Kranenburg fahren und dann mit dem Gecco-Mobil nach Kleve-Wardhausen touren, um hier Bogenschießen zu üben und Kaffee und Kuchen zu sich zu nehmen.