Weeze. . Unerwartet verstarb kurz nach Neujahr die langjährige Leiterin des Petrusheimes, Roswitha Warkus, im Alter von 74 Jahren. Von 1979 bis zum Jahr 2003 leitete sie engagiert und geschickt das Petrusheim in Weeze, eine Einrichtung für wohnungslose Menschen, die Unterkunft und neue Perspektiven oder einfach nur eine Bleibe suchten.

Unerwartet verstarb kurz nach Neujahr die langjährige Leiterin des Petrusheimes, Roswitha Warkus, im Alter von 74 Jahren. Von 1979 bis zum Jahr 2003 leitete sie engagiert und geschickt das Petrusheim in Weeze, eine Einrichtung für wohnungslose Menschen, die Unterkunft und neue Perspektiven oder einfach nur eine Bleibe suchten.

1948 in Breslau geboren, fand Roswitha Warkus über Flucht und Vertreibung ihre Heimat zunächst in Düsseldorf. Die ausgebildete Kauffrau und Betriebswirtin kam über das Wirtschaftsministerium zunächst ehrenamtlich in Berührung mit dem Petrusheim. Ihr Chef war Dr. Rhode, auch im Ehrenamt Vorsitzender des rheinischen Vereins für Arbeiterkolonien, der sie für diese Aufgabe begeistern konnte. Zunächst zehn Jahre in der Verwaltung des Vereins in Düsseldorf beschäftigt, entschloss sie sich 1979, die Leitung des Petrusheimes zu übernehmen. Die Einrichtung war wirtschaftlich in schwieriger Situation.

Mit Sachverstand, Fleiß und großem Einfühlungsvermögen für die betreuten Bewohner des Altenheimes und der Arbeiterkolonien sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellte sie das Petrusheim neu auf. Dazu gehörten auch die eigene Landwirtschaft und die Metzgerei.

Darüber hinaus wurde die Einrichtung erneuert und zusätzliche Wohngruppen geschaffen. Die Umstrukturierung des Hauses von der reinen Arbeiterkolonie für Nichtsesshafte in eine Einrichtung für Kolonisten, alte Menschen und Pflege Bedürftiger erfolgte unter ihrer Leitung. Ihr gelang es auch, die Einrichtung mit der Bevölkerung in Weeze und der Region in Verbindung zu bringen und das Haus und deren Bewohner der Öffentlichkeit bekannt zu machen und Vorbehalte abzubauen.

Die Vernetzung mit der Kommune und den Nachbarkommunen sowie den Pfarreien, Gesellschaften, Gruppen und den Vereinen lief beispielhaft. So pflegte sie den Austausch in der Alten- und Rentnergemeinschaft, begründete den Petrusheim-Basar und hielt persönlich Kontakt zu Feuerwehr, Männergesangverein, Heimat- und Verkehrsverein, Karnevalsvereinen und anderen.

2003 konnte sie zufrieden in den Ruhestand gehen. Sie engagierte sich gesellschaftlich und ehrenamtlich auf vielen Ebenen, in der Schulpflegschaft, Kirchgemeinden, Kulturbetrieb und vielen sozialen Gruppen. Sie unterstütze und arbeitete in den Kirchenvorständen Wemb und Weeze, dem Weezer „Cafe Konkret“, einer Handarbeitsgruppe, aus deren Erlös Heiligenfiguren in der Kirche restauriert wurden, initiierte das Brunnenprojekt „Ukunu“ in Nigeria und beteiligte sich an den Pilgerreisen nach Lourdes. Bis zuletzt organisierte sie Theaterfahrten für den Kulturkreis Weeze und half in der Kirchengemeinde.

Roswitha Warkus hinterlässt ihren Ehemann, einen erwachsenen Sohn und drei Enkelkinder. Am Samstag wurde sie unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof in Weeze zur letzten Ruhe geleitet.