Kleve. . Projektentwickler holte sich Anregungen und Zustimmung bei den Fraktionen ein. Morgen im Rat könnte der Bebauungsplan geteilt werden. Zeitgewinn ist das Ziel
„Wir haben uns so viel Mühe gegeben und nun so viel Zuspruch von der Politik erhalten“, sagt Projektentwickler Jan Holtfester, der für Investor Tjarden die Bebauung des Bensdorp-Geländes an der Wiesenstraße in Worte und Pläne fasst. Er rechnet fest damit, dass in der Ratssitzung am morgigen Mittwoch die Bebauungspläne Bensdorp und Union-Gelände (Investor Zevens und Mülheimer Projektentwickler ) geteilt werden. Das bringe sehr wohl zeitliche Vorteile, widerspricht Holtfester der Ansicht von BaudezernentJürgen Rauer. Allein, weil man sich nicht ständig mit allen Investoren abstimmen müsse. Er hat die Fraktionen gefragt, was sie wollen – Holtfester: „Wir haben die Bürger, die Politik die Verwaltung gefragt“ – und bereits Pläne vorgestellt. Das Feedback von Politik und Bürger sei positiv gewesen.
Dreh- und Angelpunkt ist die Verlagerung des Netto-Lebensmittelmarktes von der Emmericher Straße gegenüber an die Wiesenstraße. Netto hatte schriftlich mitgeteilt, allein an diesem Bensdorp-Grundstück interessiert zu sein und sich auch vertraglich gebunden zu fühlen. Kunden könnten auf kurzem Wege auch Mieter von Zevens-Grundstücken und neuem Seniorenheim werden.
Kleve müsste ohnehin den Bebauungsplan für diesen Teil an der Wiesenstraße zwischen Minoritenplatz und Zevens-Uniongelände ändern. Denn noch stehen ja dort als „Platzhalter“ (so Rauer) Parkplätze im Plan. Wenn Netto der große Mieter würde, kann Tjarden den Klevern eine optisch gefällige Gestaltung bieten mit viel Grün- und Freifläche. Die beiden denkmalwerten Gebäudeteile rund um den Uhrenturm würden grundsaniert, mit Glas-Übergängen verbunden und rechts daneben entstünde ein neues Haus, das im ersten Geschoss originell offen aufteilt wäre und den Blick auf den Turm frei ließe. Es solle 19 Zwei-Zimmer-Appartments bieten. Es blieben vermutlich die Mieter (Turmgarage, Sixt, Equitana und an der Ecke solitär die frühere Wirtschaftsschule Franke, heute vorerst Hochschul-Seminarräume). Vor allem aber blieben für wenig Geld die Künstler in ihren Ateliers. Holtfester findet die Planung von Zevens nebenan gut: „Alles könnte Hand in Hand gehen“. Die Lärm- und Einzelhandelsgutachten nur überarbeitet, nicht neu erstellt werden. Holtfester bietet an, selbst den Bebauungsplan zu erstellen, wie es in andernsorts auch üblich sei. Die Stadt müsse nur „drüber gucken“, die Poltik nur beschließen. Ziel ist Zeitgewinn. Bis Ende 2017 will man Netto die Alternative geben.