Goch. . Die Bundesfraktionsvorsitzende der Grünen Katrin Göring-Eckhardt diskutierte in Goch mit Kirchenvertretern über Facetten des Bundesteilhabegesetzes
Wo hakt es im Kreis Kleve bei der Bedarfsplanung von Pflegeplätzen? Wie rekrutieren kirchliche Wohlfahrtsorganisationen wie der Betreuungsverein der Diakonie ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter? Und welche Probleme stellen sich für die Kommunen in der Flüchtlingsbetreuung? Die Bundesfraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckhardt, wollte es genau wissen und war abseits vom gegenwärtigen Wahlkampfgetöse gestern einmal in der Position, die brennenden Fragen zu stellen, statt sie beantworten zu müssen.
Göring-Eckardt ist neben Anton Hofreiter, Cem Özdemir und Robert Habeck eine Kandidatin der Urwahl für das Grüne Spitzenteam zur Bundestagswahl 2017, für das sie bereits als gesetzt gilt. Gestern besuchte sie gemeinsam mit dem Grünen Kreisvorstand das Haus der Diakonie und nutzte die Gelegenheit, sich die verschiedenen Pflegebereiche vor Ort anzuschauen und mit Mitarbeitern der Diakonie sowie mit Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises Kleve ins Gespräch zu kommen.
Unter ihren Grünen Parteigenossen saß auch Bruno Jöbkes mit am Tisch, der gerade bei einer Wahlversammlung zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl aufgestellt wurde.
Was die Pflegesituation im Kreis Kleve betrifft, zeichnete Geschäftsführer Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Kleve, ein ernüchterndes Bild: „Zurzeit warten 42 Personen auf Pflegeplätze und die Wartezeit beträgt etwa ein Jahr.“ Superintendent Hans-Joachim Wefers ergänzte: „Auch einen konkreten Pflegebedarfsplan für den Kreis Kleve gibt es nicht.“
So lange wie möglich selbstständig zu sein und in den eigenen vier Wänden leben können – dies ist für Göring-Eckhardt ein wesentliches Inklusionsziel im Hinblick auf Menschen mit Behinderung und das Bundesteilhabegesetz: „Dass Menschen, die selbstbewusst wollen, später im Heim landen, ist eine Katastrophe“, moniert die Politikerin, die das Antidiskriminierungsgesetz seinerzeit mitbeschlossen hat. „Da muss sich dringend etwas ändern.“