Kreis Kleve. . Ärztemangel im Kreis Kleve setzt sich unter den Fachärzten fort . Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein weiß keine Lösung

Die ärztliche Versorgung des Kreises Kleve spitzt sich zu. Bekanntlich fehlen in Kleve, Goch, Kalkar, Bedburg-Hau, Kranenburg, Uedem und Weeze Allgemeinmediziner (die NRZ berichtete mehrfach). Vermutlich trifft die dramatische Entwicklung der Praxis-Schließungen in den nächsten Monaten nach NRZ-Informationen nicht nur die Hausärzte, sondern auch mehrere Orthopäden im Nordkreis – teils aus privaten, teils aus Altersgründen. Es beträfe Fachärzte in Kleve, Bedburg-Hau und Kalkar. Auf Anfrage der NRZ möchten betreffende Ärzte allerdings nicht Stellung nehmen, um keine Unruhe unter den Patienten auszulösen.

Der Bedarfsplan, den die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein gemeinsam mit den nordrheinischen Krankenkassenverbänden erstellt – letzter Stand Juni 2016 –, weist für die genannten Städte und Gemeinden 48 Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte aus. Acht weitere könnten also sich theoretisch hier niederlassen. Allein: Die Mediziner wollen nicht im Kreis Kleve arbeiten. „Wir kennen das Problem“, heißt es dazu von der KV in Düsseldorf. Es gebe allerdings keine Idee, hier Abhilfe zu schaffen.

Wenn Praxisinhaber aufgeben und keine Nachfolger finden, sehe man das „mit Sorge“ antwortet auch die Kreisverwaltung Kleve auf NRZ-Anfrage. Das Thema, so sagt Pressesprecherin Ruth Keuken, beschäftige Landrat Wolfgang Spreen. „Der Kreis Kleve bietet jede Unterstützung an, wenn Mediziner sich hier niederlassen wollen.“

Der Arzt Reinhold Tobisch in Kleve bestätigt, dass er Patienten und Angehörige von Dr. med. Peter Andoko Soemantri, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, übernahm. In den nächsten Wochen schließe auch Allgemeinmedizinerin Anne Tang Bayok in Kleve, weiß er.

Und er selbst? „Arbeiten ist Medizin“, sagt der 68-Jährige und bleibt weiter aktiv. „Ich will mich allerdings mehr auf Bewegungslehre verlegen“, kündigt er an (siehe Text unten).