Bedburg-Hau. . Meterhohe Flammen schlugen aus dem Dach. Die Rauchsäule war mehrere Kilometer weit sichtbar. Kunststoffverarbeitender Betrieb in Flammen, aber Bevölkerung war nicht gefährdet
Meterhohe Flammen schlugen aus dem Dach. Die Rauchsäule war mehrere Kilometer weit, sogar aus Emmerich sichtbar. Seit Freitag gegen 22.30 Uhr brannte ein kunststoffverarbeitender Betrieb im Gewerbegebiet Bedburger Weide. Die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau rückte mit allen sieben Einheiten und etwa einhundert Einsatzkräften an, unterstützt durch eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr Kalkar und Spezialfahrzeuge des Kreises Kleve.
Wegen der starken Rauchentwicklung waren aus Kalkar ABC-Erkunder gerufen worden, um zu messen, ob eine Gefahr für die Bevölkerung und Umwelt bestehe. Vorsorglich wurde die Bevölkerung im Umkreis über Lautsprecher angewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Denn in der Halle waren nach Angaben des Eigentümers 200 Tonnen von Kunststoffrohstoffen gelagert.
Die ABC-Erkunder des Kreises Kleve nahmen an der Einsatzstelle sowie im Umkreis von fünf Kilometern Luftmessungen und -proben. Die Messungen ergaben, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt bestand. Daraufhin wurde die herausgegebene Warnung der Bevölkerung aufgehoben.
Die Ursache für den Brand ist derzeit noch unbekannt. Beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges hatte es zunächst im hinteren Teil der etwa 700 Quadratmeter großen Halle gebrannt. Wenige Augenblicke später aber griff das Feuer schon auf den gesamten Hallenkomplex über. Riegelstellungen eingerichtet, um anliegende Gewerbehallen vor dem Übergreifen der Flammen zu schützen.
Durch den schnellen Erstangriff und die massive Nachforderung von Einsatzkräften konnte verhindert werden, dass sich der Brand der Halle auf den Bürotrakt sowie auf angrenzende Hallen anderer Gewerbebetriebe ausbreitete.
Für den Erstangriff setzte die Einsatzleitung 10 C- und B-Angriffsleitungen sowie mehrere Wasserwerfer ein. Darunter auch einen Löschmonitor des Gelenkmastes. Zehn Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz übernahmen den Erstangriff und die weiteren Löscharbeiten.
Dann setzten die Männer 3000 Liter Löschschaum ein. Entsprechende Mengen werden durch den Kreis Kleve mit einem Spezialfahrzeug bereitgestellt. Die Einsatzleitung hatten die Gemeindebrandinspektoren Stefan Veldmeijer und Klaus Elsmann. Ebenfalls vor Ort waren das Ordnungsamt der Gemeinde Bedburg-Hau, die Untere Wasserbehörde und das RWE.
Durch eine beschädigte Gasleitung in der Halle kam es immer zu kleinen Bränden. Die Stadtwerke stellten Gas- und Wasserleitungen. Eine Fachfirma demontierte die noch vorhandene Photovoltaikanlage, damit von ihr keine weitere Gefahr ausgehe – sie hatte bereits Lichtbögen geschlagen. Dann setzte die Feuerwehr Bagger ein, um die niedergebrannte Halle einzureissen, um so besser an letzte Glutnester heranzukommen.
Gegen 1.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Die Wehrleute bedanken sich bei den Eigentümern des Betriebs. Sie versorgten die Einsatzkräfte noch in der Nacht mit Essen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.