Goch. . Seit Monaten demolieren unbekannte Täter die Parkautomaten im Stadtgebiet.Die Polizei tappt bei der Suche weiter im Dunkeln

Jemand in Goch hat eine Mission: Wurde Ende 2015 die neue Parkgebührenregelung beschlossen, gibt es weiterhin Bürger, die sich mit der Parkraumbewirtschaftung offenbar nicht abfinden wollen und ihre Wut an den Parkautomaten auslassen: Aktuell sind wieder diverse Parkuhren im Bereich der Innenstadt, unter anderem an der Brückenstraße, an der Bahnhofstraße sowie am Parkhaus Hinterm Engel, beschädigt worden.

Unbekannte haben dort abermals das Display zertrümmert. Auch auf Facebook ärgern sich Gocher über das Dauerproblem. „Wenn das so weitergeht, wird uns das Instandsetzen mehr kosten durch Umlagen, als die Parkgebühr kosten würde. Leider traurig“, schreibt ein User auf der Seite „Du bist Gocher“.

Sollte der Täter oder die Tätergruppe mit diesem Vandalismus die Absicht hegen, andere Autofahrer von der Pflicht zu befreien, ein Parkticket ziehen zu müssen, liegt er falsch, stellt Stadtsprecher Torsten Matenaers klar: „Wenn jemand in der Nähe eines defekten Automaten parkt, ist er dennoch verpflichtet, den nächstgelegenen intakten Automaten aufzusuchen und dort ein Ticket zu ziehen.“

Einen traurigen Höhepunkt fand die Zerstörungswut im Sommer vergangenen Jahres, als ein Parkautomat an der Frauenstraße sogar angezündet worden war. Die Stadt arbeitet seitdem an Maßnahmen, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten – Details dazu will Matenaers aus taktischen Gründen nicht nennen, doch wurde zuletzt sogar eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Videoüberwachung kommt allerdings nicht als Maßnahme für die Stadt infrage, denn: „Das Filmen als Überwachungsmaßnahme ist im öffentlichen Raum nicht gestattet“, erklärt Matenaers. Ersetzt wurde bisher noch keiner beschädigten Automaten.

Eine heiße Spur gibt es bislang noch nicht, nur so viel: „wir sind überzeugt, dass es sich nicht bei allen Vorfällen um den gleichen Täter oder die gleiche Tätergruppe handelt, sondern die Sachbeschädigungen an den Parkautomaten von verschiedenen Personen verübt wurden“, sagt Manfred Jakobi, Sprecher der Polizei Kleve.

Einen Ermittlungserfolg könne man inzwischen schon verbuchen: So wurde im Oktober ein Jugendlicher gefasst, der drei Parkautomaten im Stadtgebiet demoliert hatte. „Für die Täter ist so ein Schlag ins Display des Automaten natürlich schnell passiert“, sagt Jakobi. Zwar sei im Innenstadtbereich generell viel Polizei präsent, doch könne man eben auch nicht an jedem Parkautomaten einen Beamten postieren.

Eines dürfte dem Täter noch immer nicht bewusst sein: Auf den Kosten für die Schäden bleibt der Steuerzahler sitzen.