Kleve. . Auch an der van-den-Bergh-Straße darf man künftig auf beiden Seiten sein Auto abstellen. 952 Plätze kostenlos. Politik begrüßt einstimmig neues Parkraum-Bewirtschaftungskonzept
Die Innenstadt Kleves hat sich verändert, nicht aber die Regelung aus dem Jahr 2009, wie viele Münzen man wo in welchen Parkautomaten stecken muss. Einstimmig befand jetzt der Verkehrsausschuss ein sehr umfangreiches neues „Bewirtschaftungskonzept“ der Verwaltung für gut: Im Zentrum werden einige noch kostenlose Parkplätze künftig mit Gebühr belegt, damit es mehr Kunden-Frequenz und weniger Dauerparker gibt. „Das ist für die Innenstadt lebenswichtig“, so Fachbereichsleiter Ralf van Hoof. Dafür wird Ausgleich an kostenlosem Parkplatz im Bereich Bahnhof / van-den-Bergh-Straße geschaffen.
Ein Nebeneffekt sind jährliche Mehreinnahmen von 227 800 Euro. Investiert werden dafür zunächst 165 000 Euro, davon 20 000 € für den Kauf von drei Parkscheinautomaten, der Rest für Straßen-Umgestaltung. Der Rat wird das Anfang März beschließen.
Ausgangslage: Insgesamt werden zurzeit 1139 Stellplätze bewirtschaftet (Vorjahr noch 50 mehr).
Zum Beispiel sei nicht einzusehen, warum die „wertvollen“ 181 Parkplätze Ludwig-Jahn-Straße – zwischen Parkbereich Spoykanal und Minoritenparkplatz – bisher kostenlos meist von Dauerparkern genutzt werden, erklärte Fachbereichsleiter Ralf van Hoof. Am Spoykanal wurden im vorigen Jahr 86 664 Euro Gebühren für 347 Stellplätze eingenommen. Entsprechendes erwartet die Verwaltung für die Ludwig-Jahn-Straße: 181 Plätze = 45 200 Euro. Den CDU-Vorschlag, dort eine Schranke zu installieren, hatte die Verwaltung schon in den 90er Jahren für ungünstig befunden: Rückstau auf Straße, Notdienst für Pannen nachts ist teuer, Ab- und Aufbau für Kirmestage jährlich nötig. Die CDU bat, dies trotzdem aktuell noch mal zu prüfen.
Als Dauerparker-Ersatz reicht der Bereich van-den-Bergh-Straße vor dem Wohnmobilparkplatz nicht aus, zumal Parkplätze am Bahnhof für den Neubau des Busbahnhofes entfielen und Pendler nun ihre Autos auf die andere Seite der Schienen stellen. Drum wird der Wohnmobilplatz zur Hälfte bis zur Versorgungsstation zum Dauerparker-Bereich umgestaltet: 82 Plätze, Minuten-Fußweg zur Innenstadt zumutbar. Der Wohnmobilparkplatz wird – gleich groß wie bisher – bis hinter den Alleenradweg erweitert. Gesamtkosten 165 000 Euro. Die Wohnmobil-Stellgebühr wird um einen Euro auf fünf Euro pro Tag erhöht wegen der Kostensteigerungen bei Abfall-/Schmutzwasserentsorgung sowie Wasserversorgung.
Das bisherige Halt- und Parkverbote auf der van-den-Bergh-Straße, ein Relikt aus alten Zeiten, wird aufgehoben. „Die Straße ist riesig breit, 8,50 Meter, da kann man beidseitig parken“, sagt van Hoof. Kostenlos. 45 plus 60 Parkplätze sind hier verfügbar. Kostenlos bleiben auch die citynahen Plätze am DJK-Kellen und alter Eisenbahner-Sportplatz.
Insgesamt stehen bald somit 952 Dauerparkplätze (vormals 946) zur Verfügung. Mit einem Innenstadt-Anwohner-Parkausweis – er kostet nur 25 Euro im Jahr – kann man unbegrenzt kostenlos parken, wo man einen Stellplatz findet.
70 Cent bis ein Euro pro Stunde
Parkschein-Automaten in der Innenstadt werden werktags von 9 bis 18 Uhr gefüttert, ganz zentral gelegene mit einem Euro pro Stunde, etwas entfernte mit 70 Cent pro Stunde (erweiterbar durchschnittlich im 5-Minuten-Takt).
Tagestickets sind an mehreren Stellen nutzbar. Sie kosten 5 Euro für neun Stunden. „Das is’ nix im Vergleich zu anderen Städten“, so Ralf van Hoof.
Die Gebühren gelten so auch für die vorübergehenden Parkplätze direkt vor dem Bahnhof – für Gehbehinderte kostenlos –, dessen Platzgestaltung noch nicht abgeschlossen ist. Die Behindertenparkplätze werden jetzt eingerichtet. Offizielle Eröffnung neuer Busbahnhof 21.März