Kleve. .
Für die Besucher der Unterstadt war das „Turm- Café“ eingangs der Kavarinerstraße so etwas wie die gastronomische Visitenkarte Kleves. Seit zehn Jahren wird es von der Familie Vehreschild betrieben, großflächige Banner an der Terrasse weisen auf das Jubiläum hin. Doch mehr als zehn Jahre werden es für die Familie Vehreschild nicht mehr werden. „Wir haben das Objekt zum 1. Januar an Café Solo Deutschland verpachtet“, sagt Sonja Vehreschild.
Mitarbeiter werden übernommen
„Die Entscheidung aufzuhören ist uns nach der langen Zeit sehr schwer gefallen, aber es ist uns einfach zu viel geworden.“ Die Familie betreibt auch das Wellness-Hotel in Moyland. Der neue Betreiber hat zugesichert, die vier fest angestellten Mitarbeiter zu übernehmen, auch die Aushilfen können bleiben, so sie dies wünschen. „Die Auszubildenden können ihre Lehre in unserem Hotel beenden“, so Vehreschild.
„Café Solo erobert Kleve“, vermeldet unterdessen der neue Pächter. Das Unternehmen unter der Führung von Susanne und Volker Eixler betreibt Cafés in Dortmund, Essen und am Möhnesee. Dieses Konzept soll nun auf Kleve übertragen werden. Auf der Internetseite von Café Solo Deutschland heißt es: „In Kleve wird das etablierte Konzept des Café Solo, was bereits in Essen seit 2003 erfolgreich auf der Kettwiger Straße läuft, das Ambiente der Stadt ergänzen. Auf einer Fläche von ca. 400 m² (brutto) erfolgt die Umsetzung des Konzeptes und der Umbau der vorhanden Location. Es ist ein sportliches und ehrgeiziges Vorhaben, was parallel zum Weihnachtsgeschäft voran getrieben werden muss.“ Geleitet wird das Lokal von Marcel Korte.
Im Vorfeld des Wechsels hatte die Inhaber-Familie offenbar Kleve besucht und den Standort für gut befunden. Einziger Haken: Susanne und Volker Eixler vermissten Lokale mit dem Charme ihrer eigenen Etablissements. „Ziel für die Unternehmerfamilie ist es mehr Attraktivität nach Kleve zu bringen“, vermeldet die Website.
Die Familie sei durch die Klever Gartenanlagen und den Tierpark gelaufen und habe dann gemütlich einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen wollen. Aber: „Was fehlte, ist das Ambiente und Wohlfühlklima aus ihren eigenen Läden im Ruhrgebiet.“
Das Gebäude ist ein Ort mit einer langen Geschichte: Im Mittelalter war das Haus der Wohnsitz einer adeligen Familie, im Keller sollen sich noch Fundamente des Kavariner Tores befinden. Im 20. Jahrhundert residierte dort der Arzt Dr. van Rossum, in den 1960-er Jahren Café Lenkewitz und in den 80-er Jahren kam dann die Volksbank und hat das Haus auf eine Weise umgebaut, die von der alten Schönheit nichts übrig gelassen hat. Der Turm steht unter Denkmalschutz