Goch. . Die bekannte Karnevalistin Hilla Heien organisiert mit Unterstützung eines breiten Netzwerks einen unterhaltsamen Spendenabend für Flüchtlinge

Als eingefleischte Karnevalistin besitzt Hilla Heien zwar von Natur aus ein heiteres Gemüt, doch wenn es darum geht, sich für eine gute Sache zu engagieren, zeigt sich die passionierte Büttenrednerin auch gern mal von ihrer ernsthaften Seite: „Ich habe die Ereignisse um die Flüchtlingskrise intensiv im Fernsehen verfolgt und später auch das Flüchtlingsheim in Kellen besucht. Da dachte ich mir, da müssten wir dringend helfen.“

So fand Hilla Heien einen Weg, als Künstlerin auf ihre Weise die Flüchtlinge in der Stadt zu unterstützen und rief die Aktion „Bin dabei!“ ins Leben. Gemeinsam mit verschiedenen Institutionen im Kreis Kleve wie unter anderem dem Caritasverband Kleve und dem Verein zur Betreuung Asylsuchender in Goch konnte Heien zahlreiche Künstler und Mitwirkende für das Projekt gewinnen, die alle am Samstag, 10. Oktober, ab 18 Uhr im Kastell bei einem großen Spendenabend auftreten. Gage für ihren Auftritt verlangen die Künstler indes nicht – der Eintritt von zehn Euro kommt zu hundert Prozent den Flüchtlingen vor Ort zugute. Langweilig wird es an diesem Abend sicherlich nicht, Hilla Heien und ihr Team haben für satte viereinhalb Stunden Programm gesorgt. Mit von der Partie sind unter anderem die Kinder der „Flying Family“, der aus dem „Supertalent“ bekannte Sänger Tenor Ricardo Marinello, der Pianist Jannik Fibach aus Weeze, der Magier Sven Combs sowie das Duo Saxette. Außerdem haben Sängerin Monika Voss aus Kevelaer, die Kult-Band „Massive Beat“, der „Otto“-Imitator Uli Maaß aus Wesel das Humus-Ballett Kleve und das Kolping-Sextett, auch bekannt als K6, ihr Kommen zugesagt. Nach dem bunten Programm wird noch weiter gefeiert, das Ende ist offen. Während des Abends besteht weiterhin die Möglichkeit, Spenden in Kuverts einzureichen, die bei der Veranstaltung verteilt werden. Der aktuelle Spendenstand wird zwischen den Auftritten immer wieder eingeblendet.

Mitstreiterin Hilde Fielenbach-Hensel liegt die Aktion besonders am Herzen – als Vorsitzende des Vereins zur Betreuung Asylsuchender in Goch kümmert sie sich seit 25 Jahren um die Flüchtlinge in der Stadt. „Die momentane Situation ist nicht vergleichbar mit der, als die Menschen wegen des Balkankrieges in unser Land kamen. Wir haben jetzt andere Dimensionen“, so die Ehrenamtliche, die zurzeit gut 400 Flüchtlinge aus 30 Nationen betreut. „Diese Menschen denken und fühlen unterschiedlich. Man müsste viel stärker auf individuelle Unterschiede eingehen.“

Ein Teil des Erlöses soll für vom Kinderwagen über die Rechtsanwaltsrechnung für die individuelle Problemlage der Menschen verwendet werden, ein weiter Teil soll in Sprachkurse fließen. Denn „die Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, betonte Gerd Engler, Fachbereichsleiter beim Caritasverband Kleve. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben Flüchtlinge keinen Anspruch auf einen Sprachkurs. Da möchten wir unbedingt Abhilfe schaffen.“