Kleve. .

Marie ist fast 14 und unsterblich in den Bruder ihrer besten Freundin verliebt. Leider erwidert Flo ihre zarten Gefühle nicht nur nicht, er nimmt das Mädchen gar nicht erst wahr. Und dann ist Maries Mutter auch noch schwanger – das hormonelle Chaos in der Familie scheint perfekt. So beginnt die Geschichte „Jungs, meine Mutter und der ganze andere Mist“, mit der Autorin Yvonne Struck ihr erstes Jugendbuch vorlegt. Vorgestellt wurde es gestern in der Buchhandlung Hintzen.

Erzählt wird alles in der Ich-Perspektive, im Stil eines Tagebuchs und aus Sicht der pubertierenden Marie. Die Leserinnen – denn geschrieben ist das Buch im wesentlichen für Mädchen zwischen zwölf und 14 Jahren – begleiten Marie neun Monate lang durch ihr ziemlich kompliziertes Leben. Yvonne Struck verpackt die großen und kleinen Probleme des heranwachsenden Mädchens in eine lockere Sprache und ohne den erhobenen Zeigefinger. „Dafür musste ich mich natürlich daran erinnern, wie es mir damals ging“, erzählt die 38-Jährige. „Ich musste eine Sprache finden, die die Leserinnen auch verstehen.“

Das Buch ist im Kinder- und Jugendbuchverlag Baumhaus erschienen und von der in München lebende Grafikerin Carolin Nagler wunderbar amüsant illustriert worden. Schließlich dichtet Struck ihrer Hauptfigur eine ungewöhnliche Fähigkeit an: Marie zeichnet ihre Gedanken und Gefühle ohne darüber nachzudenken in ihr Bioheft. Heraus kommen ulkige Gestalten, die ihre Tagebucheintragungen veranschaulichen. Yvonne Struck wurde 1976 in Lübeck geboren und hat schon als Kind begonnen zu schreiben. Zunächst waren es Gedichte, später schrieb sie Geschichten, die in Sammelbänden publiziert wurden. Auch ein Bilderbuch für ganz kleine ‘Leser’ hat sie bereits veröffentlicht. Die diplomierte Biologin ist ihrem Mann nach Kleve gefolgt; er arbeitet an der Hochschule Rhein-Waal. Die Mutter von zwei kleinen Kindern arbeitet als freiberufliche Kinderbuchautorin. Sigrun Hintzen von der Buchhandlung: „Ich freue mich sehr darüber, dass endlich mal eine Autorin für Kinder und Jugendliche hier in die Region gezogen ist.“ Das mache mögliche Wünsche für Lesungen leichter realisierbar.